Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) betonen die gemeinsame Vorgangsweise bei der Ausbildungspflicht bis 18 Jahre.

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Wien – Künftig soll jeder junge Mensch eine Ausbildung über den Pflichtschulabschluss hinaus erwerben, das sieht die am Dienstag im Ministerrat fixierte Ausbildungspflicht vor. Sie gilt ab Herbst nächsten Jahres. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) bezeichnete dies als ein "besonders wichtiges Thema", das derzeit 16.000 Jugendliche betreffe.

"Hier werden Karrieren geschaffen, die durch ein ganzes Berufsleben hindurch belastet sind", man müsse versuchen, diesen Kreislauf – Bildungsabbruch, Hilfsarbeit und Arbeitslosigkeit – zu durchbrechen. Auch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) zeigte sich zufrieden über die "gemeinsame Vorgangsweise" der Regierung in diesem Thema. Man habe durchaus Diskussionsbedarf gehabt, "jetzt sind wir so weit, ich sehe das sehr positiv."

Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) feierte am Dienstag einen "Meilenstein". Er hofft, mit der Ausbildungspflicht einen wesentlichen Faktor zur Armutsvermeidung geschaffen zu haben. "Wer nur einen Pflichtschulabschluss hat, wird dreimal leichter arbeitslos und viermal öfter Hilfsarbeiter", erklärte er in einer Aussendung. "Das können wir nicht akzeptieren." Mit dem neuen Gesetz vermeide man frühzeitige Bildungsabbrüche und damit, dass die jungen Menschen "dann unter niedrigem Einkommen sowie starker Betroffenheit von Arbeitslosigkeit und Armut leiden müssen". (APA, 7.6.2016)