Kabul – Bei einem Taliban-Angriff auf ein afghanisches Armeelager in der zentral gelegenen Provinz Uruzgan sind mindestens neun Soldaten getötet worden. Außerdem seien Soldaten entführt worden, sagte ein Abgeordneter der Provinz, Obaidullah Baraksai, am Dienstag.

Der Stützpunkt mit rund 40 Soldaten im Derawud-Bezirk sei fünf Tage lang von Taliban umzingelt gewesen. Baraksai beklagte, dass die Soldaten um Hilfe gebeten hätten, diese aber nicht gekommen sei.

Waffen erbeutet

Ein ehemaliges Provinzratsmitglied, Amanullah Hotaki, sagte Medien, elf Soldaten seien getötet worden. Die Aufständischen hätten auch Waffen und andere Ausrüstung erbeutet. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Mohammed Radmanish, bestätigte den Angriff, wollte aber zu Todesopfern oder Geiseln zunächst keine weiteren Informationen geben. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag per Kurznachrichtendienst Twitter.

Uruzgan wird laut Sicherheitsexperten zunehmend unsicherer. Die Taliban konzentrieren außerdem viele ihrer Kräfte in der Südprovinz Helmand sowie in den Nordprovinzen Kunduz und Baghlan. Die Vereinten Nationen verzeichneten 2015 Gewalt in 31 von 34 Provinzen. (APA, 7.6.2016)