Erstmals hat eine renommierte Anwaltskanzlei einen neuen Mitarbeiter aufgenommen, der aus Bits und Bytes besteht. Die Kanzlei Baker & Hostetler engagierte das Computerprogramm "Ross", das für die Erledigung von Rechercheaufgaben entwickelt worden war. Ross kann beispielsweise Gerichtsdatenbanken und Fachliteratur durchsuchen und seinem Auftraggeber dann eine Zusammenfassung der bisherigen Rechtssprechung liefern.
"Ressourcen verbessern"
Das System nutzt die Prozessorenleistung von IBMs Watson. Besonders schwierig sei es gewesen, dem Programm beizubringen, die oftmals in allgemeiner Sprache geschriebenen Urteile zu interpretieren. "Mit Ross können Kanzleien ihre Ressourcen verbessern und so mehr Menschen helfen", sagt dessen Entwickler Andrew Arruda. Er hofft, dass künstliche Intelligenz zu einer Preissenkung bei Anwaltsleistungen beiträgt, da Recherchedienste auf den Rechner ausgelagert werden können. Ob dieser hehre Traum in Erfüllung geht, oder es viel mehr zu mehr Konkurrenzdruck bei jungen Anwälten kommt, bleibt abzuwarten. (red, 7.6.2016)