Berlin – Nach der Völkermord-Resolution im Bundestag hat die Türkei deutschen Medien einen Besuch bei den Bundeswehr-Tornados auf der Luftwaffenbasis Incirlik im letzten Moment verwehrt. "Die türkischen Behörden haben die Genehmigung für den Besuch nicht erteilt", sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Der lange geplante Besuch bei den Aufklärungsjets, die sich am Einsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beteiligen, war für Mittwoch vorgesehen.
Schon für März geplant
Einen Grund für die Ablehnung nannten die türkischen Behörden nach Bundeswehr-Angaben nicht. Ob nicht nur ein zeitlicher, sondern auch ein kausaler Zusammenhang mit der Völkermord-Resolution bestand, blieb damit unklar. Beantragt worden war die Genehmigung für diesen Besuch schon Anfang Mai. Ursprünglich war ein Besuch sogar schon im März geplant gewesen. Damals wurde er – nach einem Terroranschlag in Ankara – unter Verweis auf die Sicherheitslage abgesagt.
Nach der Völkermord-Resolution war der deutsche Generalkonsul in Istanbul, Georg Birgelen, am vergangenen Freitag vom Leiter einer türkisch-deutschen Eliteschule an seinem Grußwort zu den Absolventen gehindert worden. Die Resolution zu den Massakern an den Armeniern im Osmanischen Reich ist in der Türkei heftig kritisiert worden. (APA, 7.6.2016)