Im Bild: Die ältesten Überreste eines Wurzelmeristems.

Foto: Alexander (Sandy) Hetherington

Oxford – Die sogenannten meristematischen Zellen von Pflanzen, die sich in den Spitzen des Sprosses sowie der Wurzeln befinden, sind im Prinzip pflanzliche Stammzellen: Sie sind undifferenziert und der Ursprung aller spezialisierten Zelltypen einer Pflanze.

Ein Forscher der Universität Oxford berichtet nun im Fachblatt "Current Biology" von einer Rekordentdeckung: Er hat in einem 320 Millionen Jahre alten Pflanzenfossil aus dem heutigen Großbritannien die bislang ältesten Wurzelstammzellen identifiziert.

Zufallsfund

Der Doktorand Alexander Hetherington stieß bei seiner Arbeit eher zufällig auf die Stamzellen: "Als ich das Fossil genauer untersuchte, bemerkte ich eine Struktur, die wie von einer lebenden Pflanzenwurzel aussah", so der Jungforscher. Bei genaueren Untersuchungen zeigten sich dann aber bislang völlig unbekannte Muster der Zellteilung.

Dies sei ein Hinweis darauf, dass die Mechanismen zur Wurzelbildung einst vielfältiger waren als gedacht. "Der Fund zeigt zum ersten Mal, wie diese uralten Pflanzen wuchsen", kommentierte Liam Dolan, Leiter des Instituts für Pflanzenwissenschaften an der Uni Oxford. (red, 10.6.2016)