Athen – Eine der wichtigsten Privatisierungen in Griechenland ist in die Wege geleitet worden: Der Verkauf des früheren Flughafens von Athen, Hellinikon, an ein Konsortium aus Griechenland, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) wurde am Dienstag in Athen unterzeichnet, wie das Staatsradio berichtete.

Das Konsortium Lamda Development hatte sich bereits vor zwei Jahren mit dem griechischen Privatisierungsfonds TAIPED auf einen Kaufpreis in Höhe von 915 Millionen Euro geeinigt. Der Verkauf wurde aber wiederholt aufgeschoben, wie die griechische Presse immer wieder monierte aus bürokratischen Gründen. Die Privatisierung ist Voraussetzung für weitere Hilfen für Griechenland seitens der Geldgeber.

Hotels und Luxus-Wohnanlagen

Auf dem rund 620 Hektar großen Flughafengelände sollen in den kommenden Jahren unter anderem ein Kasino sowie Hotels und Luxus-Wohnanlagen entstehen und mehr als acht Milliarden Euro investiert werden. Dabei sollen Tausende Arbeitsplätze entstehen. Die endgültigen Verträge sollen bis Mitte November unterzeichnet werden.

Kurz nach Ausbruch der Krise im Jahr 2010 wurde in Athen als Ziel gesetzt, 50 Milliarden Euro durch Privatisierungen zu sammeln. Heute sei man zufrieden, wenn man die drei bis vier Milliarden bis Ende 2016 erreichen würde, meinten Analysten in Athen. Das Ziel der 50 Milliarden Euro bleibt jedoch auch nach dem jüngsten, mittlerweile dritten Hilfsprogramm für Griechenland in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro bestehen. (APA, 7.6.2016)