Der Publizist Stephan Templ ist nach acht Monaten Haft am Freitag vorzeitig entlassen worden. Templ war wegen schweren Betrugs an der Republik Österreich zu einem Jahr unbedingter und zwei Jahren bedingter Haft verurteilt worden. Er wurde verurteilt, weil er im Restitutionsverfahren um das Palais Fürth in der Wiener Josefstadt falsche Angaben gemacht haben soll.

Der Fall erregte internationales Aufsehen, da Templ jahrelang ein Kritiker der Restitutionspraxis in Österreich war. Zahlreiche internationale Organisationen und Persönlichkeiten setzten sich für ihn ein. Kritiker sahen in dem Urteil eine Revanche der Republik. Der Präsident der Rechtsanwaltskammer fand das Urteil jedoch "hart, aber gerecht".

Laut der israelischen Zeitung "Haaretz" hat Templ Österreich bereits am Freitag Richtung Prag verlassen. In einem Interview am Dienstag sagte er, dass er weiter gegen seine Verurteilung kämpfen wolle. (red, 8.6.2016)