Wien – Die Tageszeitung "Kurier" will künftig stärker gegen Hasspostings in ihren Internet-Angeboten vorgehen und hat erstmals Anzeige gegen eine Facebook-Userin eingebracht. Anlass war eine Kurier.at-Geschichte über die Kärntner Wasserrettung, die einen Shitstorm erntete, weil sie Schwimmkurse für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge angeboten hatte.

Posting zur Anzeige gebracht

Als der Artikel auf Facebook gestellt wurde, postete eine Facebook-Userin in Richtung der Flüchtlingskinder: "Dann sollns halt ersaufen!!!!" Dieses Posting wurde nun zur Anzeige gebracht, wie das Medienunternehmen am Freitag mitteilte. Es sei das erste Mal, dass der "Kurier" ein Facebook-Posting anzeigt, in Einzelfällen seien zuvor bereits Kommentare auf Kurier.at und Leserbriefe mit verhetzenden Inhalten den Behörden gemeldet worden.

"tausende Kommentare"

In den "Kurier"-Foren und auf den Facebook-Seiten des Medienhauses würden "immer wieder Postings abgesetzt, die nicht nur menschenverachtend sind, sondern auch strafrechtlich relevant". Sowohl in den Foren wie auch auf Facebook müssten deshalb "tagtäglich tausende Kommentare gelesen, bewertet und leider immer öfter auch gelöscht werden".

"rigoroser gegen Hasspostings"

Der Medieninhaber ist für Kommentare auf sozialen Medien verantwortlich und kann dafür auch rechtlich belangt werden. Aufgrund der steigenden Anzahl an Hasspostings werde man "ab nun rigoroser gegen Hasspostings vorgehen und diese vermehrt zur Anzeige bringen". Seine Leser und User forderte das Medienhaus auf, Hasspostings per Mail an socialmedia@kurier.at zu melden. (APA, 10.6.2016)