Brüssel – Die EU-Kommission will "alarmierende Qualifikationsdefizite" bei den europäischen Bürgern beseitigen. Die Brüsseler Behörde legte am Freitag eine europäische "Kompetenzagenda" vor. Damit sollen die Kompetenzen der EU-Bürger verbessert werden. Der Vizepräsident der EU-Kommission Jyrki Katainen kritisierte, dass derzeit 70 Millionen Menschen in der EU nicht ausreichend Lesen und Schreiben können.

Angesichts der Millionen von Arbeitslosen müsste alles getan werden, damit diese Menschen sich jene Kompetenzen aneignen, die auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden. Es gehe um eine Verbesserung der EU-weiten grenzübergreifenden Anerkennung von Qualifikationen bis hin zur Unterstützung gering qualifizierter Erwachsener beim Erwerb von Lese-, Schreib-, Rechen- und Digitalkompetenzen.

Fokus auf Migranten

EU-Sozialkommissarin Marianne Thyssen verlangte verstärkt Investitionen in das Humankapital, was Beschäftigungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum in Europa fördere.

Katainen erklärte angesichts der jüngsten Flüchtlingsströme, bei der Kompetenzagenda müssten auch die Migranten einbezogen werden. Die Migranten müssten so schnell wie möglich ihren Beitrag für die Gesellschaft leisten können. (APA, 10.6.2016)