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Nicht zur EURO eingeladen: Michel Platini (li) und Sepp Blatter.

Foto: REUTERS/Jean-Bernard Sieber-ARC/Files

Wie verfolgt eigentlich Michel Platini die EM? Dem ehemaligen Uefa-Präsidenten wurde ja eine mehrjährige Sperre aufgebrummt, er hat trotzig kundgetan, kein Spiel zu besuchen. Er hätte auch nicht auf die Ehrentribünen gedurft. Die Alternative, sich unters Volk zu mischen und die strengen Sicherheitskontrollen über sich ergehen zu lassen, stellte sich wohl nicht. Man kann einem Franzosen zwar das Amt, aber nicht den Stolz rauben.

Vermutlich sitzt er daheim vor dem geschenkten Flachbildschirm, öffnet eine Flasche vom besten und gesponserten Rotwein (aber erst für die 18-Uhr-Partien), stopft Chips, Erdnusslocken und Popcorn in sich rein. Vielleicht lädt er Freunde ein. Vorausgesetzt, er hat welche. In der Schweiz logiert derweil sein zumindest ehemaliger Haberer, er heißt Sepp Blatter, war Fifa-Präsident, träumte laut von einer galaktischen WM. Die Erde wurde ihm zu klein, er strebte Fußball auf dem Mars und der Venus an. Jetzt ist der Visionär entmachtet, gesperrt. Und sitzt daheim vor dem geschenkten Flachbildschirm. Mutterseelenallein. Keine Freunde. Er öffnet eine Flasche vom besten und gesponserten Rotwein (schon für die 15-Uhr-Partien), stopft Chips, Erdnusslocken und Popcorn in sich rein.

Traurig. Ein Vorschlag wider die Depression: Fasst Mut, ruft euch an, versöhnt euch, habt Spaß miteinander, wärmt alte Geschichten auf, hackt euch bis zur Besinnungslosigkeit um. Blatter soll bei Platini einziehen, nach zwei Wochen wird gewechselt. Die Reisekosten und andere Spesen übernimmt der Scheich von Katar. (Christian Hackl, 10.6.2016)