Washington – Bei Angriffen auf die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Norden Syriens hat die US-Luftwaffe offenbar versehentlich verbündete Rebellen getroffen. Ersten Berichten zufolge wurden am 28. Mai vier Kämpfer der Anti-IS-Kräfte bei den Angriffen nahe Mara getötet, sagte ein US-Militärsprecher am Samstag.

Demnach galten die Angriffe Fahrzeugen und Stellungen der IS-Miliz, die den Streifen an der türkischen Grenze im Norden der Provinz Aleppo kontrollieren. Wie der Sprecher des für die Region zuständigen US-Kommandos Centcom erklärte, flogen die US-Flugzeuge an jenem Tag drei Angriffe in der Gegend, wo heftige Kämpfe zwischen Rebellen und Dschihadisten stattfanden. Der Sprecher bestätigte damit einen Bericht des "Wall Street Journal". Die Zeitung hatte berichtet, dass die getroffenen Kämpfer zur Mutasim-Brigade gehörten. Diese gab laut der Zeitung an, zehn Kämpfer bei dem Angriff verloren zu haben.

Dem Bericht zufolge gehört die Mutasim-Brigade zu den moderaten Rebellen, die im Rahmen des US-Ausbildungsprogramms Waffen und Ausrüstung von der US-Armee erhalten. Washington unterstützt seit 2015 gemäßigte Rebellengruppen im Kampf gegen die Dschihadisten, doch erbrachte das Programm nicht den erhofften Erfolg. Zudem fliegt die US-Luftwaffe mit arabischen und westlichen Verbündeten seit Herbst 2014 Angriffe auf die IS-Miliz im Irak und Syrien. (APA, 12.6.2016)