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In der Economy-Klasse sind bei Weitem nicht alle Plätze gleich. Hier sind Tipps der Reisesuchmaschine Skyscanner wie man seine Chancen auf einen der begehrter "besseren" Plätze erhöhen und sich mehr Platz verschaffen kann.

1. Früh buchen und über Flieger informieren

First come – first serve: So heißt es auch bei den Buchungen. So gut wie alle Airlines haben ein komplettes Online-Buchungssystem eingerichtet auf dem man, oft schon bei der Buchung, die gewünschten Plätze reservieren kann – oft allerdings nur gegen eine zusätzliche Gebühr. Dann aber heißt es schnell sein, denn die besten Sitze sind meist schon Monate im Voraus belegt.

Ist der Kabinenplan bei der betreffenden Airline nicht hinterlegt, dann kann man die Information über das jeweilige Flugzeug im Internet z.B. SeatExpert oder Seatplans.com ansehen. Wichtig zu wissen ist dabei auch, dass identische Flugzeugmuster einer Airline nicht zwangsläufig gleich bestuhlt sein müssen sondern die Kabinenaufteilung auch mit der Strecke und/oder dem Alter des eingesetzten Fluggerätes variieren kann.

Bonustipp: Wer zeitlich flexibel ist, kann solche Übersichten übrigens nicht bloß dafür nutzen, im jeweiligen Flieger den besten Platz zu finden, sondern auch dafür, generell den besten Flugzeugtyp für die jeweilige Strecke zu finden, da zu unterschiedlichen Uhrzeiten und an unterschiedlichen Tagen oft auch unterschiedliche Maschinen im Einsatz sind.

2. Auf die Airline achten

Erfahrene Flieger wissen: Der Freiraum im Flugzeug schwankt stark mit dem Flugzeugyp, der eingesetzten Maschine und der jeweiligen Airline. Daher hat Skyscanner wir die beiden Faktoren Beinfreiheit und Flugpreis ins Verhältnis gesetzt, damit Reisende günstiger fliegen und entspannter ankommen:

Die größte Beinfreiheit bietet dabei Air France (78,74 Zentimeter ). Eurowings belegt im Gesamtranking "Preis-pro-Zentimeter" den dritten Platz und stellt damit einen guten Kompromiss zwischen Preis und Leistung dar. EasyJet punktet mit durchschnittlich günstigeren Flugpreisen, die eine leicht geringere Beinfreiheit von 73,66 Zentimeter rechtfertigen – das bedeutet Rang 2. Dennoch muss Beinfreiheit nicht teuer sein, wie die Skyscanner-Analyse zeigt: Ryanair liegt vorn, da mit über 76 Zentimeter überdurchschnittliche Beinfreiheit geboten wird – und die Preise oft günstig sind.

3. Erste Reihe in der Economy bietet oft mehr Freiraum

Zwischen der Economy Class und der nächsthöheren Stufe gibt es so gut wie immer einen Vorhang, der nach dem Start zugezogen wird. Damit dieser Vorhang den Economy-Passagieren nicht auf dem Schoß liegt, ist hier der Sitzabstand – ähnlich wie beim Notausgang – deutlich größer.

4. Allererste Reihe = fußfrei

Genau wie die Plätze am Notausgang bietet auch die erste Sitzreihe mehr Platz für lange Beine und kann auch erschwinglich sein, wenn es keine Business oder First Class vorne gibt, wie etwa in vielen Billigfliegern. Für diese Plätze, ebenso wie für die Sitze bei den Notausgängen und der ersten Reihe in der Economy Class (falls es mehrere Bereiche im Flugzeug gibt), wird auch üblicherweise eine Extra-Gebühr verrechnet.

5. Notausgang bietet am meisten Platz

Jedes Flugzeug hat gesetzlich vorgeschriebene Notausgänge und damit diese im Fall des Falls möglichst leicht zugänglich sind, sind die Sitzreihen direkt davor oft etwas weiter voneinander entfernt, um möglichst viel Durchgangsplatz freizulassen. Bucht man also einen Sitz am Notausgang, dann profitiert man von diesem zusätzlichen Spielraum und darf sich während des Fluges etwas länger machen.

Viele Fluggesellschaften verlangen aufgrund dieses Vorteils mittlerweile jedoch ein paar Extra-Euro an Gebühren – das sollte es einem aber, gerade auf Langstreckenflügen, durchaus wert sein. Kleinkindern, Schwangeren und Passagieren mit Bewegungseinschränkungen sind diese Plätze allerdings verwehrt und auch Gepäck im Fußbereich nicht abgestellt werden.

Bonustipp: Unbedingt zu vermeiden sind übrigens die Sitze vor der Reihe mit dem Notausgang – diese sind, um in der Reihe dahinter eben das Mehr an Platz zu verschaffen, üblicherweise etwas näher an der Vorderreihe platziert und bieten somit noch weniger Raum als ein Standardsitzplatz.

6. Spät boarden: Der späte Vogel fängt den Sitz

Steigt man als einer der letzten Passagiere in das Flugzeug ein, kann man mit geübtem Blick schnell herausfinden, ob zwei Plätze nebeneinander oder vielleicht sogar die eine oder andere Reihe komplett frei geblieben sind. Ertönt dann die Ansage "Boarding completed" kann man sich getrost einen besseren freien Platz aussuchen. Allerdings kann es dann gegebenenfalls Probleme mit dem Verstauen des Gepäcks geben, da die Gepäckabteile alle schon voll sind.

7. Sitz am Gang: Tausche Aussicht gegen Fußraum

Plätze am Fenster sind ja aufgrund der Aussicht besonders beliebt, wer es aber gerne geräumig hat, der sollte sich lieber an die Sitze am Gang halten. Ist der Service abgeschlossen und die meisten Passagiere in leichten Dämmerzustand gefallen, kann man bei einem Gangplatz die Füße bequem am Vordermann oder der Vorderfrau vorbei entlang des Ganges ausstrecken. Hinzu kommt, dass man von einem Gangplatz aus jederzeit aufstehen kann, um sich die Beine zu vertreten (oder aufs stille Örtchen zu verschwinden), ohne seine Sitznachbarn allesamt aufjagen zu müssen.

8. Zu zweit Gang- und Fensterplatz buchen

Reist man nicht alleine, empfiehlt es sich beim Buchen den Mittelplatz bei einer Dreierreihe frei zu lassen. Solange andere Plätze verfügbar sind wird kein Alleinreisender freiwillig den Mittelplatz reservieren. Ist der Flug ausgebucht kann man als Paar dann immer noch den attraktiveren Gang- oder Fensterplatz dem anderen Passagier freigeben.

9. Online einchecken und/oder zeitig am Flughafen sein

Egal für welchen der oberen Komfort-Plätze man sich entscheidet, wichtig ist, dass man schnell ist, wenn es um die Reservierung des Sitzes geht. Die meisten Fluglinien bieten mittlerweile bereits Sitzplatzbuchungen übers Internet an, dank derer man oft schon Tage vor dem Flug oder gar direkt bei der Buchung Plätze reservieren kann. Wer mit einer Fluglinie reist, die diesen Service noch nicht anbietet, oder aber lieber persönlich eincheckt, der sollte darauf achten, so früh wie möglich am Flughafen zu sein, da natürlich auch hier "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" – oder in diesem Fall "sitzt zuerst" – gilt. (red, 16.6.2016)