Die WU-Wien will verstärkt um Studierende aus einkommensschwachen Familien werben.

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Wien – Derzeit kommen an der Wirtschaftsuniverität (WU) Wien nur acht Prozent der Studierenden aus einer niedrigen sozialen Schicht. Mit Werbeaktionen an Schulen mit vielen sozial benachteiligten Jugendlichen, Mentorenprogrammen und speziellen Stipendien für diese Gruppe will Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger künftig die soziale Durchmischung an der Uni verbessern.

"Ich sehe es als gesellschaftliche Aufgabe von Universitäten, junge Menschen, die für ein Studium geeignet sind, sich das aber vielleicht noch gar nicht überlegt haben oder aber nicht leisten könnten, zu fördern", sagte Hanappi-Egger am Montag in einer Aussendung.

"WU-Botschafter" an Schulen

Um mehr Schüler aus sozial schwachen Familien für ein WU-Studium zu interessieren, werden die Besuche von "WU-Botschaftern" an Gymnasien, Berufsbildenden Höheren Schulen und den letzten zwei Klassen der Neuen Mittelschule (NMS) ausgebaut. Bei Schulbesuchen am Uni-Campus können Studieninteressierte sich künftig außerdem im Gespräch mit Studienabsolventen und Professoren konkret über Studienalltag, Berufsperspektiven und Forschungspraxis informieren. Bei sogenannten "Pre-Study-Workshops" hilft die Uni bei der Vorbereitung auf die vorwissenschaftliche Arbeit und klärt über die Unterschiede von Schule, Universität und Fachhochschule auf.

Neue Stipendien

Als Pilotprojekt werden ab dem Studienjahr 2016/17 unter dem Titel "WU4You" zudem spezielle Stipendien zur Förderung von begabten Schülern aus einkommensschwachen Familien vergeben. Maximal zwölf Bachelorstudenten erhalten bis zu sieben Semester lang 500 Euro pro Monat. Das Stipendium soll sicherstellen, dass diese sich auf ihr Studium konzentrieren können und so die Gefahr des Studienabbruchs verringern. Aus dem gleichen Grund gibt es auch Mentoren zur Unterstützung im Studienalltag und bei Bedarf individuelle Betreuung durch Lehrende, darunter im Rahmen eines "Seniors for Juniors"-Projekts auch durch bereits emeritierte Professoren. (APA, 13.6.2016)