Dhaka – Nach einer Serie von Morden an Angehörigen religiöser Minderheiten sowie säkularen Aktivisten und Künstlern in Bangladesch hat die Polizei seit Freitag mehr als 8.000 Menschen festgenommen. Bei landesweiten Razzien wurden nach Polizeiangaben allein in den vergangenen 24 Stunden mehr als 3.200 Verdächtige gefasst. Am Wochenende waren es insgesamt rund 5.300 Menschen, wie die Polizei mitteilte.

Die Opposition wirft der Regierung vor, mit den Razzien auch politische Gegner mundtot machen zu wollen. Nach Angaben des stellvertretenden Polizeichefs, Shahidur Rahman, handelt es sich bei der Mehrheit der Festgenommenen jedoch um gewöhnliche Kriminelle, gegen die ein Haftbefehl vorliege. Nur ein kleiner Teil seien militante Islamisten. Seit Freitag seien lediglich 119 Islamisten gefasst worden, darunter zahlreiche Mitglieder der verbotenen Islamistengruppe Jamayetul Mujahideen Bangladesh (JMB).

Die Regierung macht die JMB für die meisten der rund 50 Morde an Aktivisten, Künstlern und Angehörigen der christlichen und hinduistischen Minderheiten verantwortlich. Zu den meisten Angriffen bekannten sich die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) und der südasiatische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. (APA, 13.6.2016)