Bogota – Ein Gericht in der kolumbianischen Stadt Medellin hat Haftbefehle gegen 19 Führungsmitglieder der Farc-Guerilla wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen erlassen. Unter anderen soll sich Farc-Chef Rodrigo Londono, genannt "Timochenko", wegen der Rekrutierung von Minderjährigen verantworten, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte.
Auch mehrere Mitglieder der Farc-Delegation bei Friedensverhandlungen mit der kolumbianischen Regierung auf Kuba stehen auf der Liste. Der Staatsanwaltschaft zufolge zwang die linke Rebellengruppe 27 Kinder im Nordosten des südamerikanischen Landes, sich ihr anzuschließen.
Verhandlungen in Havanna
Regierung und Farc verhandeln bereits seit Ende 2012 in der kubanischen Hauptstadt Havanna über die Beilegung eines seit Jahrzehnten andauernden Konflikts. Die Gespräche stehen kurz vor dem Abschluss, es hakt aber noch an einigen Details. Im Bürgerkrieg zwischen linken Guerillagruppen, rechten Paramilitärs und dem Militär kamen bisher rund 220.000 Menschen ums Leben. (APA, 14.6.2016)