Künstlerische Darstellung von Kepler-1647b und seinen beiden Sonnen.

Foto: Lynette Cook

Größenvergleich mit anderen bekannten zirkumbinären Planeten: Kepler-1647b ist mit Abstand am größten.

Foto: Lynette Cook

Greenbelt/San Diego – Wissenschafter haben den bisher größten Planeten entdeckt, der um zwei Sterne kreist. Der Exoplanet Kepler-1647b weise etwa die Masse von Jupiter auf – damit sei er der größte je entdeckte zirkumbinäre Planet, wie Atronomen des NASA Goddard Space Flight Center und der San Diego State University mitteilten.

Seine beiden Sterne ähneln demnach unserer Sonne: Einer sei etwas etwas größer, der andere etwas kleiner, sagte Koautor William Welsh. Möglich wurde die Entdeckung mithilfe des Weltraumteleskops Kepler.

Illustration: Lynette Cook

Der rund 4,4 Milliarden Jahre alte Exoplanet befindet sich im Sternbild Schwan und ist rund 3700 Lichtjahre von der Erde entfernt. Um seinen Doppelstern zu umlaufen, benötigt er länger als alle bereits bekannten zirkumbinären Planeten: 1107 Tage.

Kepler-1647b befindet sich zwar in der sogenannten habitablen Zone seiner beiden Sterne, also in jener Distanz, in der es theroetisch flüssiges Wasser geben könnte. Doch wie Jupiter ist er ein riesiger Gasplanet und wird als solcher wohl kein Leben beherbergen. Sollte der Exoplanet allerdings große Monde haben, könnten diese theoretisch günstige Lebensbedingungen bieten, so die Forscher.

Spitze des Eisbergs?

"Aber ganz abgesehen davon ist die Entdeckung von Kepler-1647b wichtig: Er dürfte nur die Spitze des Eisbergs theoretisch vorhergesagter zirkumbinärer Planeten sein, die langperiodisch sind", so Welsh.

Kepler-1647b ist der elfte zirkumbinäre Planet, der seit 2005 entdeckt wurde. Diese werden auch "Tatooines" genannt, in Anlehnung an den fiktiven Heimatplaneten von Luke Skywalker aus der "Star Wars"-Saga, der ebenfalls um einen Dooppelstern kreist.

Welshs Kollege Laurance Doyle hatte den ersten Transit von Kepler-1647b vor seinen beiden Sternen bereits 2011 beobachtet. Doch erst jetzt konnte nachgewiesen werden, dass es sich dabei tatsächlich um einen zirkumbinären Riesenplaneten handelt. (APA, red, 14. 6. 2016)