Wifak-Anhänger demonstrieren im Hauptquartier der Gesellschaft gegen die Verhaftung ihres Vorsitzenden Ali Salman

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Manama – Ein Gericht in Bahrain hat die Schließung der größten Oppositionsgruppe des arabischen Golf-Königreichs angeordnet. Nach Angaben des bahrainischen Justizministeriums entschieden die Richter am Dienstag zudem, dass das Vermögen der schiitischen Wifak-Gesellschaft eingefroren wird. Demnach muss diese ihre Arbeit einstellen, bis ein anderes Gericht sich mit dem Fall befasst hat.

Das Ministerium teilte mit, die Gruppe stelle eine Gefahr für den Frieden in Bahrain dar. Der Verteidiger der Wifak-Gesellschaft erklärte, der Richterspruch sei innerhalb von nur zwei Stunden nach der Einreichung einer Klage des Justizministeriums erfolgt.

Das Königreich wird von einem sunnitischen Herrscherhaus regiert, die Staatsbürger sind jedoch mehrheitlich Schiiten. Während des arabischen Aufstands 2011 schlug die Regierung Demonstrationen von Schiiten mit Gewalt nieder. Seitdem kommt es immer wieder zu Unruhen.

Bahrain geht regelmäßig gegen Oppositionelle vor. Anfang des Monats hatte ein Gericht die Strafe für den Anführer der Wifak-Gesellschaft, Scheich Ali Salman, auf neun Jahre Haft erhöht, weil er zu Hass zwischen den Konfessionen angestiftet haben soll. Am Montag wurde der Menschenrechtsaktivist Nabil Rajab erneut festgenommen. (APA, dpa, 14.6.2016)