Nextcloud dient sich als direkter Ersatz für Owncloud an.

Grafik: Nextcloud

Als Owncloud-Gründer Frank Karlitschek vor einigen Monaten dem Projekt den Rücken kehrte, sorgte dies rasch für Spekulationen über die dahinterstehenden Gründe. Vor zwei Wochen folgte dann die Antwort: Nach Meinungsverschiedenheiten hatte er sich dazu entschlossen, ein neues Unterfangen aufzuziehen, und gleich zahlreiche Kernentwickler mitgenommen. Nextcloud heißt das daraus resultierende Projekt, das einen direkten Ersatz für die Cloud-Plattform bieten soll.

Nextcloud 9

Eigentlich hätte die erste Version von Nextcloud erst Mitte Juli erscheinen, nun geht es aber deutlich schneller. Aufgrund des Drängens von Kunden und Entwicklern habe man sich dazu entschlossen Nextcloud 9 schon jetzt zu veröffentlichen, heißt es in einem Blogeintrag.

Trotz der kurzen Entwicklungszeit ist bereits so manches neue Feature im Vergleich zur aktuellsten Owncloud-Version hinzugekommen. So ist es nun möglich Links zu erstellen, über die externe User dann eigene Dateien hochladen können. Für Unternehmenskunden hat man die Logging-Funktionen verbessert.

Geschäftsmodell

Geld will Nextcloud mit kommerziellem Support für Unternehmenskunden machen. Im Gegensatz zu Owncloud wird es aber keine speziellen Kaufversionen der Software geben, proprietäre Erweiterungen sind ebenfalls nicht geplant. Nextcloud solle vollständig Open Source bleiben, und sich damit am Modell von Red Hat orientieren, das im Kern darauf basiert, in Support-Fällen die besten Experten für die eingesetzte Software bieten zu können.

Download

Netcloud 9 steht kostenlos auf der Seite des Projekts zur Verfügung. Die Software kann als direkter Ersatz für bestehende Owncloud-Instanzen genutzt werden, Tipps zur Migration gibt man in einem eigenen Blogeintrag. (apo, 16.6.2016)