So was nennt man einen Lauf.

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Halle/Westfalen – Dominic Thiem ist weiterhin in großartiger Form und hat seine gute Serie auf Rasen fortgesetzt. Der Stuttgart-Sieger, der für den ersten ATP-Titel eines Österreichers auf Rasen gesorgt hat, qualifizierte sich am Donnerstagabend mit einem 6:4, 6:1 über den Russen Tejmuras Gabaschwili bereits für das Viertelfinale des ATP-500-Turniers in Halle/Westfalen.

Der als Nummer drei gesetzte Thiem trifft nun in einer Wiederholung des Stuttgart-Endspiels erneut auf den Deutschen Philipp Kohlschreiber. Das Match geht am Freitag (3. Match nach 12 Uhr, live ORF Sport +) in Szene.

Schafft Thiem auch den siebenten Rasen-Sieg in Folge, hätte er auch eine ausgezeichnete Chance, neuerlich ins Endspiel einzuziehen. Denn in seiner Raster-Hälfte sind die gesetzten David Ferrer (ESP-6) und Kei Nishikori (JPN-2/verletzt) bereits aus dem Turnier. Der Sieger der Partie Andreas Seppi (ITA) gegen Florian Mayer (GER) steht Thiem oder Kohlschreiber im Halbfinale gegenüber.

Gegen Kohlschreiber spielt Thiem zum dritten Mal seit 1. Mai. Nach dem verlorenen München-Finale setzte sich der Weltranglisten-Siebente zuletzt am Montag in der Fortsetzung des am Vortag abgebrochenen Stuttgart-Endspiels durch. Seine Rasenbilanz hat er jedenfalls schon ins Positive gedreht: Thiem war mit 2:6 in Stuttgart ins Turnier gegangen, nun lautet seine Karrierebilanz auf Gras 8:6.

Das Match gegen Gabaschwili, das übrigens unter geschlossenem Dach zum Rasen-Hallenspiel wurde, war im ersten Satz umkämpft, nachdem Thiem zum 1:2 seinen Aufschlag abgeben hatte müssen. Dank dem verwerteten fünften Ball zum Rebreak im sechsten Game wandelte Thiem den 1:3-Rückstand aber zum 4:3, ein weiteres Break zum 6:4 nach 47 Minuten war letztlich die Vorentscheidung. Im zweiten Durchgang stellte Thiem mit zwei schnellen Breaks rasch auf 5:0.

Thiem spürt noch keine richtige Müdigkeit. "So lang man gewinnt irgendwie, überwiegen die ganzen Glücksgefühle komplett die Müdigkeit. Aber irgendwann wird die Müdigkeit kommen, wahrscheinlich, wenn ich das nächste Mal verliere."

Jede Serie geht einmal zu Ende, pflegt Thiem normalerweise zu sagen. "Aber zurzeit versuche ich einfach, den schönen Lauf aufrechtzuerhalten und alles dafür zu machen, dass ich noch viele solche guten Matches spiele." Nach dem Turnier werde er zwei, drei Tage ein bisschen weniger machen, da ist ja ein Abstecher samt Schaukampf in Mallorca geplant. Ein Urlaub im Sommer sei einfach nicht möglich. "Es ist ein bisschen mühsam, aber ich denke, das hält man schon aus."

Gegen Kohlschreiber erwartet Thiem "wieder ein sehr enges Match". "Wir haben beide extrem viele Matches in den Beinen, vielleicht sind wir beide auch ein bisschen müde. Aber die zwei Matches in diesem Jahr waren extrem eng, hätten wahrscheinlich beide auch anders ausgehen können." (APA, 16.6.2016)