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Tränen im Gerichtssaal.

Foto: REUTERS/Amit Dave

Neu-Delhi – Ein indisches Sondergericht hat am Freitag lebenslange Haftstrafen für elf wegen Mordes verurteilte Teilnehmer eines religiösen Aufstandes aus dem Jahr 2002 verhängt. Dreizehn Weitere erhielten kürzere Haftstrafen. Das berichtete der Fernsehsender NDTV. Den wegen Mordes Verurteilten hatte statt einer Haftstrafe auch die Todesstrafe gedroht.

Verhandelt wurden die sogenannten Gulbarg-Morde. Am 28. Februar 2002 attackierte mehrere Tausend Hindus die muslimisch geprägte Wohngegend Gulbarg in Ahmedabad im Bundesstaat Gujarat. 69 Anrainer kamen dabei ums Leben.

Wochenlange Unruhen

Der Angriff war Teil eines wochenlangen Aufstands in Gujarat, bei dem im Februar und März 2002 mehr als 1.000 Menschen getötet wurden, die meisten von ihnen Muslime. Auslöser waren Anschuldigungen, Muslime hätten einen Zug voller Hindu-Pilger in Brand gesetzt. 59 der Pilger waren bei dem Brand umgekommen.

Kritiker werfen dem heutigen Premierminister Narendra Modi vor, nicht ausreichend gegen die Aufstände vorgegangen zu sein. Er war 2002 Regierungschef von Gujarat gewesen. Der Oberste Gerichtshof erklärte jedoch bei einer Anhörung im Jahr 2013, dass es nicht genügend Beweise gebe, um Modi in dieser Sache zu belangen. (APA, 17.6.2016)