Auf einem ehemaligen Telekom-Areal in der Maximilianstraße baut das Kärntner Siedlungswerk rund 200 Wohnungen.

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Klagenfurts Wohnstadtrat Frank Frey hat die Vergabe der Wohnungen im Einflussbereich der Stadt umgekrempelt.

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Vier größere geförderte Neubauprojekte gibt es aktuell in Klagenfurt, dazu noch ein Großprojekt in Harbach mit 900 Wohneinheiten. Der Klagenfurter Wohnstadtrat Frank Frey (Grüne) meint, damit werde man dann fürs Erste das Auslangen finden. Insbesondere deshalb, weil auch die Stadt Klagenfurt – wie er dem Standard stolz berichtet – "erstmals seit Langem" wieder neue Gemeindewohnungen errichten wird.

"Ein entsprechender Antrag wurde erst vorige Woche im Stadtsenat beschlossen." 40 Wohnungen werden im Zuge eines Abbruch-Neubau-Projekts entstehen, die Stadt investiert rund 4,5 Millionen Euro, Baustart ist im Herbst.

Das erwähnte Großprojekt in Harbach ist seit Herbst auf Schiene, im Osten der Stadt werden elf Hektar mit einem neuen Stadtteil verbaut. Träger des 100-Millionen-Projekts sind die beiden gemeinnützigen Genossenschaften Landeswohnbau Kärnten und Vorstädtische Kleinsiedlung. Basis für die Umsetzung sind die Pläne des Klagenfurter Architekten Reinhold Wetschko. Die Flächenwidmung wurde laut Frey ebenfalls schon beschlossen.

Neues Vergabesystem

Innerstädtisch sei auch einiges im Entstehen, im Stadtteil Waidmannsdorf wird das Kärntner Siedlungswerk auf einem ehemaligen Telekom-Areal rund 200 Wohnungen errichten. 250 weitere geförderte Wohnungen werden bis zum kommenden Jahr zu jenen rund 2500, für die die Stadt das Vergaberecht hat, noch dazukommen. Weitere rund 3200 Wohnungen gehören der Stadt selbst.

Die Vergabe all dieser Wohnungen hat Frey jüngst auf neue Beine gestellt. "Wir haben ein neues System beschlossen, das ich mir bei der Stadt Graz abgeschaut habe." Wohnungssuchende müssen ein siebenseitiges Aufnahmeformular ausfüllen, anhand dessen auch die Bonität geprüft wird. "Wir schauen also, wie viel sich der jeweilige Bewerber tatsächlich leisten kann. Das ist eine Win-Win-Situation."

In der Vergangenheit habe man das tatsächlich verfügbare Einkommen nämlich nicht beachtet. "Es hat also auch jemand, der sich eine 600-Euro-Wohnung leisten konnte, eine um nur 330 Euro bekommen können. Der hat sich dann natürlich über das Schnäppchen gefreut."

Besser auf Suchende abgestimmt

Nun könne man die verfügbaren Wohnungen besser auf die Suchenden abstimmen, und will sich dabei an die Empfehlung der Arbeiterkammer halten, dass nicht mehr als ein Drittel eines verfügbaren Einkommens für Wohnen ausgegeben werden sollte.

Grundsätzlich könnten sich nämlich immer mehr Menschen auch die günstigen Gemeindewohnungen, die neu zum Kategoriemietzins von 3,43 Euro vergeben werden, inklusive der fälligen Kaution von einer Monatsmiete, nicht mehr leisten, so Frey – "und schon gar nicht die Eigenmittelanteile, die man für Genossenschaftswohnungen anfangs hinlegen muss". (mapu, 18.6.2016)