John Oliver in "Last Week Tonight" über einen EU-Austritt Großbritanniens.

LastWeekTonight

New York – Der Satiriker John Oliver, selbst gebürtiger Brite, hat in seiner US-Late-Night-Show "Last Week Tonight" auf HBO am Sonntagabend seine Landsleute aufgerufen, am Donnerstag gegen den EU-Austritt zu stimmen. "Ein Brexit könnte weitreichende Folgen sowohl für Großbritannien als auch die Weltwirtschaft haben", warnte Oliver, der auch den Europaabgeordneten Eugen Freund (SPÖ) zu Wort kommen ließ.

Oliver spielte ein Video ein, in dem Freund ein kurzes Anti-Brexit-Gedicht verliest. "Komm schon, Großbritannien", scherzte der Moderator dann, "wenn ein österreichischer Bürokrat mittleren Alters euch mit krassen Halbreimen in einem belebten Flur nicht umstimmen kann, dann kann es niemand!"

In seinem 15-minütigen, gewohnt pointierten Monolog kritisierte der Late-Night-Talker unter anderem die aggressive politische Stimmung, die zum Mord an der britischen Labour-Politikerin Jo Cox geführt habe, und widerlegte vermeintliche Fakten und Zahlenspiele der Euroskeptiker Nigel Farage und Boris Johnson. Letzterer sei "ein Mann mit dem Aussehen und dem ökonomischen Fachverstand von Bam Bam aus der 'Familie Feuerstein'". Olivers Lösung: Man solle die "komplizierte, bürokratische, ambitionierte, überhebliche, inspirierende und stets irritierende" Europäische Union ruhig weiter verteufeln – "aber Großbritannien wäre völlig verrückt, sie zu verlassen". (APA, 20.6.2016)