Amman – Bei dem Bombenanschlag an der jordanisch-syrischen Grenze sind am Dienstag mindestens sechs jordanische Soldaten getötet worden. 14 weitere Soldaten wurden nach Angaben eines Sicherheitsbeamten verletzt, als der Sprengsatz am frühen Morgen an dem Grenzposten nahe einem Flüchtlingslager explodierte, wie Sicherheitskräfte mitteilten.

In dem behelfsmäßig errichteten Flüchtlingslager an einem Grenzübergang im Bezirk Rukban haben zehntausende Syrer Schutz vor den Kämpfen in ihrem Land gesucht. Im vergangenen Monat hatte es wegen einer Intensivierung der Kämpfe in Syrien wieder verstärkt Fluchtbewegungen gegeben. In Rukban, einer abgelegenen Wüstengegend im Nordosten Jordaniens, kamen Anfang Mai binnen weniger Tage 5.500 syrische Flüchtlinge an.

Beteiligung an Luftangriffen

Jordanien beherbergt bereits fast 1,4 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland, in dem der Bürgerkrieg seit mehr als fünf Jahren andauert. Nur 630.000 dieser Flüchtlinge sind offiziell bei den Vereinten Nationen registriert.

Jordanien beteiligt sich seit dem Jahr 2014 als einziges arabisches Land an den Luftangriffen einer US-geführten Militärallianz gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien. Ein jordanischer Kampfpilot wurde im Dezember 2014 von Jihadisten gefangen genommen, als er mit seinem Flugzeug in Syrien abstürzte. Im darauffolgenden Februar veröffentlichte der IS Fotos der Hinrichtung des Mannes. Jordanien verstärkte daraufhin seine Luftangriffe auf den IS und öffnete einen Luftwaffenstützpunkt für die Kampfjets anderer Länder der Allianz. (APA, 21.6.2016)