Endlich Sonne. Doch: wer seine Haut schützen will, muss schmieren.

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Wien – Es darf wieder geschwitzt werden. Zumindest die nächsten Tage erwarten die Österreicher Temperaturen bis zu 35 Grad Celsius. Wer sich bei dieser Hitze – je nach Hauttyp – länger als 15 bis 20 Minuten in der prallen Sonne aufhält, kommt um das Eincremen nicht herum. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat deshalb 15 Sonnenschutzmittel mit dem Faktor 20 bzw. 15 auf ihre protektiven Eigenschaften vor UVA- und UVB-Strahlen getestet.

Geprüft wurden Sprays, Gele, Milch sowie Lotionen von der preiswerten Eigenmarke aus dem Diskonter (Lidl oder Penny) über teurere Markenprodukte bis zu Mitteln, die es nur in der Apotheke zu kaufen gibt.

Testsieger aus dem Diskonter

Das Ergebnis: Sehr guter Lichtschutz muss nicht teuer sein. Testsieger mit jeweils 84 von 100 möglichen Punkten wurden die Sonnenschutzmittel von Cien Sun (Lidl, 1,60 Euro pro 100 Milliliter) und Sun Kiss (Spar, 2,75 Euro pro 100 Milliliter). Beide Produkte sorgen nicht nur für einen guten Schutz vor UV-Strahlung, sondern reichern die Haut auch sehr gut mit Feuchtigkeit an, schreibt der VKI in seinem Testbericht. Knapp dahinter landeten mit jeweils 82 Punkten Produkte von Nivea (4,78 Euro pro 100 Milliliter) und today sun (Penny, mit 1,50 Euro pro 100 Milliliter das billigste Produkt). Das Nivea-Produkt schaffte ebenfalls eine sehr gute Feuchtigkeitsanreicherung, was vor allem bei ausgedehnten Sonnenbädern wichtig ist.

Schwierig aufzutragender Schutz

Einen sehr guten Schutz bietet dem VKI zufolge die Sonnenmilch von Garnier Ambre Solaire (4,90 Euro pro 100 Milliliter). Was den Testern weniger gefiel: Die Milch lässt nicht gut aus der Flasche entnehmen. Auch die parfumfreie Sonnenschutzlotion von Ladival (7,45 Euro pro 100 Milliliter) und die Piz Buin Moisturising Sunlotion (6,95 Euro pro 100 Milliliter) erreichten wegen mangelnder Handhabung nur ein "Gut".

Teuerstes Mittel an vorletzter Stelle

Schlechter als "gut" schnitten im Test nur zwei Produkte ab. Neben dem Präparat von Annemarie Börlind (13,28 Euro pro 100 Milliliter), das gravierende Mängel beim UVB-Schutz aufwies, war auch das Produkt Sun Sport Dry Touch Gel von Lancaster betroffen. Das mit Abstand teuerste Mittel im Test (38 Euro pro 100 Milliliter) erzielte in puncto Feuchtigkeitsanreicherung nur ein "weniger zufriedenstellend" und erreichte deshalb auch in der Gesamtbewertung nur ein "Durchschnittlich".

Anwendungstipps

Kein einziges der getesteten Mittel war verdorben, keines enthielt Mineralölbestandteile. Nanoteilchen finden sich in den Produkten von Lidl (Cien Sun), Spar (Sun Kiss), Penny (today sun) und Garnier. Der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission geht davon aus, dass bei gesunder Haut keine Gefahr besteht. "Für verletzte Haut fehlen jedoch gesicherte Nachweise. Deshalb ist es ratsam, diese Produkte zum Beispiel nicht auf Schürfwunden anzuwenden", so der VKI.

Für Sonnenanbeter haben die Konsumentenschützer weitere Tipps parat: "Gleich ob Sonnenmilch, Spray oder Creme – für jedes Sonnenschutzmittel gilt, dass nur das Auftragen einer ausreichenden Menge einen entsprechenden Schutz bietet. Ein Erwachsener benötigt in etwa die Menge von drei Esslöffeln, um den angegebenen Lichtschutzfaktor zu erreichen", erklärt Christian Undeutsch vom VKI. "Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, in welcher Form das Mittel angewandt wird. Der Vorteil einer Milch oder einer Lotion besteht vor allem darin, dass sich die notwendige Menge gut abschätzen lässt. Bei Sprays fällt die Dosierung dagegen oft zu gering aus." (red, 23.6.2016)