Wer wann und wo am Donauinselfest zu sehen ist.

Grafik: DER STANDARD

Aufbauarbeiten.

Foto: APA / HERBERT NEUBAUER

Wien – Selten wird das von den Kinks in einem Lied verewigte Unterhaltungsbusinessgesetz "Give the People What they Want" so umfassend befolgt wie auf dem Wiener Donauinselfest. Von Freitag bis in den späten Sonntagabend werden dutzende Bands, Musiker und jene, die es glaubhaft machen konnten, solche zu sein, auf gut zwei Dutzend Bühnen Musik für die Massen spielen. Immerhin brüstet sich die SPÖ Wien als Veranstalter damit, an drei Tagen rund drei Millionen Besucher auf die Insel zu locken.

Dafür bietet das Fest unter anderem die Ö1-Kulturinsel als quasi schöngeistige Enklave, in der etwa Thomas Maurer, Alfred Dorfer und Gunkl kabarettieren.

Eine prominente Absage gibt es auf der FM4-Bühne zu vermelden. Die US-Band Dinosaur Jr. musste krankheitsbedingt abwinken. Sie veröffentlicht Anfang August ihr neues Album "Give a Glimpse of What Yer Not" und will den Österreich-Termin alsbald nachholen. Als nicht wirklich gleichwertiger Ersatz wurden als Headliner der FM4-Bühne am Samstag Nada Surf gebucht. Sie treten nach der deutschen Band Madsen auf.

Da kann man sich auch gleich Johnny Logan auf der Schlagerbühne anschauen. Oder Sir Bob Geldof, der am Samstag mit seinen Boomtown Rats auf der Ö3-Bühne das Lied vom ungeliebten Montag singen wird. Am Freitag treten dort unter anderen Zoë und die Stromlinienband Milow auf. Auf der Viva Austria Electronic Music Insel wird drei Tage lang Autodrommusik gespielt. Diverse Acts aus der volkstümlichen Musik und jenem Unterhaltungszweig, der gemeinhin unter Après-Ski firmiert, finden großflächig Einsatz, und die omnipräsenten Seiler & Speer spielen natürlich auch, den obligatorischen Country-Exorzismus gibt es auf der Country-und-Western-Bühne.

Wem das alles ein wenig höhepunktlos und austauschbar erscheint, der geht am besten nachmittags flanieren und gustiert bei den wenig bis kaum bekannten Acts, die bei prognostiziertem Schönwetter um Zuspruch buhlen. Das Fest ist traditionell gratis. (Karl Fluch, 23.6.2016)