Foto: Andreas Stockinger
Grafik: der Standard
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Wien/Attersee – Irgendwann wird man sich abgearbeitet haben an Kurven und Geraden. Irgendwann wird man aufgehört haben, schwarze Striche auf den Asphalt zu malen und dabei innerlich zu kichern. Irgendwann wird man es nicht mehr so cool finden, wenn auf Kopfsteinpflaster die Red-Bull-Dose gegen die Zähne klappert und das Röhren des Doppelauspuffs als Generalbass den inneren Rock 'n' Roll begleitend stützt.

Superb Combi. Der Kofferraum fasst imposante 660 bis 1950 Liter, und auf der Rückbank bringen auch Sitzriesen ihre Knie unter.
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Der Wandel vollzieht sich langsam, unmerklich zuerst, vielleicht durch ein Kindergeschrei im Hintergrund ausgelöst. Irgendwann ist man dann so weit. Zieht andere Formate in Betracht. Schraubt pure Leistung herunter, wie auf der anderen Seite der Anspruch an Komfort, Ruhe, Solidität steigt. Dann liegt es an der wirtschaftlichen Potenz, ob man sich einem Mercedes zuwendet oder einem anderen aus der ewigen deutschen Troika der Souveränen, Großen, Gelassenen.

Vernunftsentscheidung

Oder an einer Eigenschaft, die heute rar zu werden scheint. Der Vernunft. Mit einem Superb Combi kommt ein Auto ins Haus, das bezüglich Größe, Bequemlichkeit und Sicherheit den Genannten Paroli bieten kann. Es steht halt Skoda drauf. Das muss man nach dem Schrecken der leise dahingegangenen Jugend verkraften. Spart allerdings auch ein paar Tausender.

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Kaum ein anderes Fahrzeug eröffnet einen Fond, der es nur den höchst aufragenden Menschen ermöglicht, mit den Knien die Vordersitze zu berühren. Die englische Königin, wohl keine der Größten, würde ganz verloren auf der Rückbank aussehen. Gleichzeitig dehnt sich nach hinten zu ein Koffer-/Laderaum, der, mit doppeltem Boden, Verzurrösen, Gepäcksnetzen und Ablagefächern verschwenderisch ausgerüstet, eine Kapazität auf dem Gebiet des Transports darstellt.

Dieselmurmeln

Man könnte also dem Leben noch vieles abgewinnen, der Superb Combi bringt's ans Ziel. In einer dieselmurmelnden Gemütlichkeit, die mit 150 PS dennoch und unbemerkt in Tempobereiche vordringt, die in der Rückbank lümmelnde Kinder besorgt von ihren Smartphones aufblicken lassen. Sie sind im bordeigenen WLAN verknüpft, wie auch die Kommunikationsgeräte der Erwachsenen, wodurch jeder Zugriff auf Musik, Navigation etc. hat.

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Dass diverse Halterungen vorn wie hinten die kostbaren Stücke in sicherem Griff halten, gehört wie der Regenschirm in der Fahrertür, die selbstladende Taschenlampe im Kofferraum oder der sicher verankerte Kugelschreiber im Handschuhfach zur Simply-clever-Philosophie, die Skoda sympathisch macht.

Behütende Assistenten

Da geht es nicht um Beschleunigungslust oder Fliehkraftfreude, da geht es um maximalen Komfort, um behütetes Unterwegssein, das mit diversen Fahrassistenzsystemen im Außenspiegel warnend blinkt, wenn man die Fahrspur sorglos wechselt, wenn die Notbremshilfe im Hintergrund wacht, die Verkehrszeichen- oder Müdigkeitserkennung mahnen.

Wie alles im Superb ist das Fahren unaufgeregt und dem Endzweck verpflichtet. Er verleitet zum Gleiten, zu einer flotten Besonnenheit, zum Mitschwimmen in den Verkehrsströmen der Städte und zur großen Reise. Die auch in den Norden führen kann, denn der Antrieb wird bei Bedarf auf alle vier Räder verteilt. Schade, dass dieser Superb ohne DSG-Automatik auskam. Sonst wäre die Rundumversorgung perfekt. (Andreas Hochstöger, 28.6.2016)