Den asiatischen Gästen ist die politische Situation im Land egal. Sie sind nur an einem interessiert: Musik. Strauß kennt in China jeder!

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Geht es nach dem Rest der Welt, lässt sich Österreich mit Worten wie "Musik, Mozart, Fiaker" beschreiben – die Doku Sehnsuchtsland Österreich versucht am Montag auf ORF 3 um 20.15 Uhr herauszufinden, ob Österreich mehr ausmacht als nur Sissi und Wolferl.

Wien wird jährlich von 13 Millionen Touristen besucht. Deutsche Gäste sind begeistert, schwärmen von grünen Parkanlagen, Sauberkeit und moderaten Preisen und schätzen unsere "gemütliche Ausstrahlung". Der Ausgang der Bundespräsidentenwahl dürfte jedoch "ein paar Schrammen" hinterlassen haben.

Den asiatischen Touris ist unsere politische Situation zum Glück egal. Sie sind nur an einem interessiert: Musik! In Scharen pilgern sie in den Stadtpark, um Johann Strauß die Ehre zu erweisen – Strauß kennt in China jeder! Nach sechs Stunden Wien-Aufenthalt düsen sie weiter, um Salzburg abzuklappern.

In Innsbruck trifft man auf einen Belgier in Lederhosenmontur, der Tirol als seine zweite Heimat betrachtet. Eine spanische Reisegruppe packt die alten Klischees aus, indem sie Österreich mit Sissi, Mozart und Berglandschaft verbindet.

Eine Souvenirshop-Verkäuferin weiß über Vorlieben Bescheid: Russen fahren auf bemalte Wanddeko-Teller ab, die Amis stehen auf T-Shirts mit lustigen Sprüchen, und Deutsche nutzen Souvenirläden zur Erweiterung ihrer Bierkrugsammlung – alles nicht sehr überraschend.

Die Bedeutung klassischer Klischees nimmt langsam ab – Touristen preisen nun Kulinarik und Gastfreundschaft an. Doch auch, wenn sich ein Großteil der Österreicher nicht damit identifizieren kann, lässt sich damit im Tourismus trotzdem noch gutes Geld machen. (Sarah Dorfstätter, 27.6.2016)