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Hillary Clinton erhielt mehr als doppelt so viele Hasspostings wie Konkurrent Bernie Sanders

Foto: AP/AFP/Getty/Bernstein

Eine neue Untersuchung zeigt erneut, dass der Hass im Netz besonders Frauen ins Visier nimmt. Die australische Social Media-Firma Max Kelsen hat analysiert, wie Nutzer auf Twitter über parteiinterne Nominierungsprozesse sprechen, bei denen Männer und Frauen konkurrieren. Es zeigt sich, dass die Kandidatinnen in den meisten Fällen deutlich mehr Hasspostings erhalten, wobei diese auch sexualisierte Beschimpfungen enthalten.

So wurde Hillary Clinton in mehr als doppelt so vielen Tweets wie Bernie Sanders beleidigt. Dasselbe Bild zeigt sich in Australien, wo Julia Gillard und Kevin Rudd um die Führung der Labor Party wetteiferten. Ausnahme ist Großbritannien, wo der Chef der Sozialdemokraten, Jeremy Corbyn, klar vor seinen Konkurrentinnen lag.

Gewalt, Sex, Frauenfeindlichkeit

Im Zuge der Untersuchung wurden auch Profile gefunden, die wohl kriminelle Handlungen setzten. Ein Australier soll in mehr als dreihundert Tweets die damalige Premierministerin Julia Gillard auf übelste Art und Weise beschimpft haben. Der Guardian bezeichnet die Tweets als "schockierend bezüglich ihrer Gewalt und Frauenfeindlichkeit". Daneben fanden sich im Profil des Mannes jedoch auch Privatfotos, etwa von seiner Hochzeit.

Die Daten sollen dazu beitragen, gegen Hass im Netz vorzugehen. So wurden Signalwörter gesammelt, die nun zum automatisierten Erkennen von Hassmeldungen genutzt werden können. (red, 27.6.2016)