Muss sich nach seinem Rücktritt einen neuen Job suchen: Exkanzler Werner Faymann.

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Wien – Beim Bundesparteitag der SPÖ ließ sich Werner Faymann am Samstag nicht blicken. Der zurückgetretene Kanzler und Parteichef hatte offenbar nicht das Bedürfnis, sich von den Genossen offiziell zu verabschieden. Beruflich dürfte die Neuorientierung Faymanns aber schön langsam ins Laufen kommen.

Seit 20. Juni ist der 56-Jährige im Lobbying- und Interessenvertretungsregister des Justizministeriums eingetragen. Als Tätigkeitsbereich hat der Exkanzler "Beratung, Public Affairs" angegeben. Für Lobbyisten gibt es in Österreich seit Anfang 2013 eine Registrierungspflicht. Die eingetragenen Grunddaten – also Name, Adresse, Geburtsdatum – sind öffentlich einsehbar.

Auftraggeber eingeschränkt öffentlich

Nur eingeschränkt zugänglich sind aber Daten über Auftraggeber und vereinbarte Aufgabenbereiche, was wiederholt für Kritik am Lobbyistenregister gesorgt hat.

Nach seinem Abgang hatte Faymann in einem Interview mit Österreich erläutert, er überlege auch, ob er "etwas im Rahmen der EU in Brüssel mache". Angebote dafür habe es in der "Vergangenheit genug gegeben". (go, 27.6.2016)