Wien – Der Wissenschaftsfonds FWF erhält 13 Millionen Euro aus dem Österreich-Fonds. Er finanziert damit zwei neue Programme, um Universitäten und Forschungsinstitute bei der Doktoratsausbildung zu unterstützen sowie Nachwuchsforscher nach Österreich zu holen, hieß es in einer Mitteilung.

Zehn Millionen Euro sollen laut FWF in die Nachfolgeinitiative für das auslaufende Doktoratskolleg-Programm fließen. Mit "doc.funds" soll der Ausbau exzellenter Doktoratsausbildungen an Forschungsstätten und Universitäten gefördert werden. Eine erste Ausschreibung ist für Ende 2016 geplant.

Die restlichen drei Millionen Euro sind für das neue "Jahoda-Lazarsfeld-Programm" bestimmt. In Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) sollen vielversprechende junge Wissenschafter aus dem Ausland nach Österreich (zurück)geholt werden.

Warum das thematisch offene Programm ausgerechnet nach zwei berühmten österreichischen Sozialwissenschaftern benannt ist, die nach ihrer Emigration in den 1930er Jahren nicht wieder nach Österreich zurückkehrten, wurde nicht näher ausgeführt. Paul Lazarsfeld schrieb 1959 nach einem Kurzbesuch in Österreich: "No brains, no initiative, no collaboration. Someone should make a study to find out how a country can be intellectually so dead, and at the same time have such wonderful music festivals."

Der Österreich-Fonds wird aus Einnahmen durch den neuen 55-Prozent-Steuersatz für Einkommensanteile über eine Million Euro gespeist und schüttet heuer in Summe 33,7 Millionen Euro aus, die über die Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung verteilt werden. (APA, red, 27. 6. 2016)