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Frankfurt/Wien – Nach dem Shistorm, den eine Werbung mit Atze Schröder im Netz erntete, hat jetzt auch der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA in Deutschland mit Empörung reagiert. "Wer solche Spots in Auftrag gibt und umsetzt, versteht nicht das Geringste von Marke und ordentlicher Unternehmensführung. Das gilt für Auftraggeber und Agentur gleichermaßen", kommentiert GWA-Präsident Wolf-Ingomar Faecks den Spot in einer Aussendung.

Der Geflügelfleischhersteller Wiesenhof hatte in dem Onlinespot mit Comedian Atze Schröder mit einer Aussage auf Gina-Lisa Lohfink angespielt, die derzeit an einem Verfahren wegen mutmaßlicher Vergewaltigung beziehungsweise Falschverdächtigung beteiligt ist. "Ohne diesen Umstand wäre der Spot schlicht geschmacklos. So aber wird daraus ein kommunikativer Super-Gau", sagt Faecks.

Eine gesetzliche Regulierung, wie sie der deutsche Justizminister Heiko Maas in Bezug auf geschlechterdiskriminierende Werbung plant, hält der GWA-Präsident dennoch für überflüssig: "Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass die Selbstregulierung des Marktes und der Branche völlig ausreicht, um gegen solche Fälle vorzugehen." Die erbosten Reaktionen hätten dafür gesorgt, dass sich Schröder und das Unternehmen entschuldigen mussten. Der Spot wurde daraufhin vom Netz genommen. Zudem werde sich auch der Werberat mit dem Thema beschäftigen. "Strengere Gesetze brauchen wir nicht", so Faecks. (red, 28.6.2016)