Schon am Tag 1 des Brexit mussten die Chefbetreiber des Austritts aus der EU zugeben, dass sie das britische Volk angelogen haben.

Nigel Farage von der nationalistischen Ukip sinngemäß: "Äh, also die 350 Millionen Pfund, die wir pro Woche an die EU zahlen (was nicht stimmt, Anm.), die werden wir doch nicht ins Gesundheitswesen stecken können ..."

Boris Johnson, irrlichternder Brexit-Anhänger unter den britischen Konservativen: "Ja, also es werden wohl weiter Arbeitskräfte aus der EU zu uns kommen ..." Besonders Johnson war anzusehen, das ihm – wie vielen Brexiteers – plötzlich schwummrig wird angesichts der Problemlawine, für die er absolut keinen Plan hat.

Diese Scharlatanerie will der Fast-Bundespräsident Norbert Hofer von der FPÖ jetzt auch Österreich antun.

Hofer sagte, wenn binnen eines Jahres die EU sich nicht irgendwie geändert hat, "dann müssen wir die Österreicher fragen, ob sie hier noch Mitglied sein wollen".

Hofer hat ja seinerzeit gegen den EU-Beitritt gestimmt und "würde es wieder tun". Mit der jetzigen Ansage befindet er sich im Gleichklang mit allen Rechtsextremen Europas (kürzlich hat er ja mit Marine Le Pen die Handkussnummer abgezogen). Vor allem aber wäre es eine monumentale Beschädigung Österreichs. Wer so etwas ernsthaft erwägt, an dessen Eignung für hohe Ämter bestehen echte Zweifel. (Hans Rauscher, 27.6.2016)