Aden – Bei mehreren Selbstmordanschlägen auf Soldaten im Süden des Jemen sind am Montag mindestens 19 Menschen getötet worden. In der Hafenstadt Mukalla, einer ehemaligen Hochburg des Al-Kaida-Netzwerks, sprengten sich nach Angaben von Sicherheitskräften zunächst zeitgleich an drei Kontrollpunkten Angreifer in die Luft. Wenig später gab es demnach ein viertes Attentat am Eingang eines Militärcamps.

Insgesamt seien 17 Soldaten sowie eine Frau und ein Kind getötet worden, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. Demnach wurden alle Angriffe von Selbstmordattentätern ausgeführt. Die Angreifer schlugen zu, als die Soldaten am Abend gerade das Fastenbrechen begingen.

Hafenstadt zurückerobert

Die jemenitischen Regierungstruppen hatten die ein Jahr lang von Al-Kaida-Kämpfern kontrollierte Hafenstadt erst Ende April zurückerobert. Die Armee vertrieb die Islamisten mit Unterstützung der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition.

Die sunnitische Militärallianz hatte im März 2015 in den Konflikt im Jemen eingegriffen, um die schiitische Houthi-Miliz und ihre Verbündeten in der Armee zu bekämpfen. Die vom Iran unterstützten Rebellen hatten Anfang vergangenen Jahres die Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und den jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansour Hadi zur Flucht nach Saudi-Arabien gezwungen. Die Islamistengruppe Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel machte sich den Konflikt zunutze, um ihre Macht im Südjemen auszuweiten. (APA, 27.6.2016)