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Microsoft will eine möglichst hohe Verbreitung von Windows 10 – jetzt gibt es juristisches Ungemach.

Foto: AP/Quadif

Microsoft entschädigt eine Nutzerin mit 10.000 Dollar, weil deren Rechner nach einer unerwünschten Installation von Windows 10 nicht mehr funktionsfähig war. Die US-Bürgerin Teri Goldstein leitet ein Reisebüro in Kalifornien, sie soll durch den Ausfall ihres Computers erhebliche finanzielle Einbußen erlitten haben. Deshalb ging sie juristisch gegen den Konzern vor. Ein Gericht gab ihr in erster Instanz Recht, Microsoft entschied sich nun offenbar, seinen Einspruch gegen die Entscheidung nicht mehr zu verfolgen.

Aggressives Upgrade

In einem Statement gab der IT-Konzern an, einen längeren Gerichtsprozess vermeiden zu wollen. Diese Entscheidung könnte allerdings Signalwirkung haben: Teri Goldstein war beileibe nicht die einzige Nutzerin, die gegen das von vielen als "Zwangsupdate" empfundene Upgrade protestiert hatte. Microsoft hatte sein neues Betriebssystem für Nutzer älterer Versionen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Allerdings wurde dieses Update sehr aggressiv vorangetrieben.

Pop-up als Zustimmung

So hatte Microsoft etwa das Wegklicken eines Pop-ups als Zustimmung für die Windows-10-Installation gewertet. Das hatten zahlreiche einfache Nutzer wie auch IT-Experten als "Malware-Taktik" und "üblen Trick" bezeichnet. User berichteten davon, dass sie fortwährend gegen unerwünschtes Upgrading kämpfen müssen. Microsoft hatte daraufhin angekündigt, weniger aggressiv vorzugehen. Der Konzern will Windows 10 auf einer Milliarde Geräte installiert sehen.

Nicht mehr lange

Bald dürften die Erinnerungen an ein Upgrade allerdings der Vergangenheit angehören: Ende Juli jährt sich der Release zum ersten Mal, Windows 10 wird dann nicht mehr kostenfrei sein. Das gab der Konzern laut TheVerge Ende Mai bekannt. Allerdings wäre es keine Überraschung, wenn diese Entscheidung im Endeffekt doch noch revidiert wird. (red, 28.6.2016)