Nürnberg – Die Chefs der 156 Arbeitsagenturen rechnen mindestens bis zum Herbst mit guten Beschäftigungsaussichten in Deutschland. Die Zahl der Jobs werde in den kommenden drei Monaten weiter steigen, die Zahl der Arbeitslosen trotz der stärker auf den Arbeitsmarkt drängenden Flüchtlinge eher stagnieren, urteilten die Agenturchef in einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Der daraus errechnete Gesamtindex lag damit im Juni bei 102,8 Punkten – und damit um 0,5 Punkte höher als im Vormonat, geht aus dem am Dienstag in Nürnberg veröffentlichten IAB-Arbeitsmarktbarometer hervor. Die monatliche Befragung der Agenturchefs fand allerdings noch vor dem Brexit-Votum der Briten am vergangenen Freitag statt, wie das IAB einräumte.
Die Agenturchefs gehen danach laut der Umfrage davon aus, dass die von ihnen erwartete gute Arbeitsmarktentwicklung die zusätzlichen Arbeitslosenmeldungen von Flüchtlingen vorerst mehr als ausgleicht. Das liegt nach Ansicht von IAB-Arbeitsmarktforscher Enzo Weber auch daran, dass "die Konjunktur in Deutschland trotz weltwirtschaftlicher Risiken, wie die Schwäche der Schwellenländer, stabil geblieben ist". (APA, 28.6.2016)