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Facebook versucht, möglichst viele Menschen miteinander zu vernetzen – um daraus Daten und Werbeeinnahmen zu lukrieren.

Foto: Reuters/Ruvic

Um Nutzern neue Personen vorzuschlagen, die diese in ihren Facebook-Freundeskreis aufnehmen können, greift das soziale Netzwerk auf eine ganze Reihe von Faktoren zurück. Naheliegend sind etwa gemeinsame Freunde, dieselben Angaben bei Arbeitsplatz oder Schule sowie Interaktionen auf Facebook selbst. In puncto Datenschutz um einiges aggressiver ist da schon die Taktik, das Telefonbuch von Nutzern der mobilen App zu durchwühlen und auf Facebook vertretene Kontakte anzuzeigen.

Konsequenzen drohen

Nun geht Facebook aber noch einen Schritt weiter: Wie ein Bericht von Fusion.net zeigt, nutzt die Plattform Standortdaten, um Menschen miteinander zu vernetzen. Das heißt, dass Personen, die sich zufällig am selben Ort aufhalten, gegenseitig als Freunde vorgeschlagen werden. Das kann praktisch sein, wenn beide etwa dieselbe Party oder Sportklasse besuchen. In anderen Fällen drohen jedoch verheerende Konsequenzen: Fusion zitiert einen Fall, in dem der Besucher einer Gruppe für Eltern von suizidgefährdeten Teenagern einander auf Facebook als Freunde vorgeschlagen wurden.

Einstellungen prüfen

Andere Szenarien wären etwa Abtreibungskliniken, vor denen Radikale protestieren – und dann die Namen von Patientinnen erhalten. Auch Treffen von Anonymen Alkoholikern würden ins Absurde geführt werden. Nutzer können in den Einstellungen ihres Mobiltelefons überprüfen, ob Facebook Zugriff auf Standortdaten erhält. Facebook selbst gibt an, dass Standortdaten nur "einen von vielen Faktoren" darstellen, aufgrund derer Freundschaftsvorschläge ausgewählt werden. (fsc, 28.6.2016)