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Microsoft-Boss Satya Nadella bei der Vorstellung von Windows 10.

Foto: THOMAS MUKOYA / REUTERS

Für Windows 10 hat sich Microsoft ein ganz klares Ziel gesetzt: Möglichst viele Nutzer so schnell wie möglich auf die neueste Version zu bringen. Um dies zu erreichen, entschied sich der Softwarehersteller dazu auf einen Teil seiner Einnahmen zu verzichten, das erste Jahr nach der Veröffentlichung soll es Windows 10 also als kostenloses Upgrade für einen Großteil der Nutzer von Windows 7 und Windows 8 geben.

Fristende

Nun nähert sich das Ende dieser Periode: Exakt in einem Monat, also am 29. Juli, will Microsoft sein Gratis-Angebot einstellen. Nach diesem Termin müssen alle, die auf Windows 10 wechseln wollen, eine eigene Lizenz für die neue Version besorgen. Aktuell kostet diese minimal 135 Euro für die billigste Version des Betriebssystems (Windows 10 Home).

All dies natürlich vorausgesetzt, dass sich Microsoft nicht doch noch in letzter Minute umbesinnt und die Frist in letzter Minute verlängert. Immer wieder hatten Beobachter im letzten Jahr Zweifel daran angemeldet, dass Microsoft das Ende des Gratis-Upgrades ernst meint. Viele sehen im Festlegen eines Stichtags lediglich ein Vehikel, um Druck für einen raschen Umstieg zu machen.

Scheitern

Klar ist jedenfalls, dass Microsoft mit seinem Ziel gescheitert ist: Zwar hat sich Windows 10 – angesichts des Gratisangebots wenig verwunderlich – schneller verbreitet als frühere Versionen des Betriebssystems. Trotzdem haben der allergrößte Teil der Windows-7- und Windows-8-User das Upgrade-Angebot bisher abgelehnt. Laut den aktuellsten Zahlen von Netmarketshare kommt Windows 10 auf einen globalen Marktanteil von 17,43 Prozent – weit entfernt von den 48,57 Prozent, die bei Windows 7 ausharren.

Mit der Einstellung des Gratis-Upgrades würde das Wachstum von Windows 10 unweigerlich scharf gebremst, und weitgehend auf jene Nutzer beschränkt, die die neue Betriebssystemversion zu einem aktuellen PC gratis dazubekommen. Angesichts der schleppenden PC-Verkäufe müsste sich Microsoft dann wohl darauf einstellen, dass Windows 7 noch über viele Jahre hinweg die stärkste Windows-Version bleibt. Insofern spricht einiges dafür, dass Microsoft bis Ende Juli doch noch einen Spin findet, mit dem man die Verlängerung dieses Angebots argumentieren kann. (red, 29.6.2016)