Kuwait-Stadt – Die Behörden im Golfemirat Kuwait haben nach eigenen Angaben mehrere geplante Anschläge der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) vereitelt. Die Polizei habe fünf Kuwaiter festgenommen, die die Planung von "terroristischen Anschlägen" gestanden hätten, teilte das Innenministerium in Kuwait-Stadt in der Nacht zu Montag mit.

Die Anschläge hätten sich gegen eine schiitische Moschee und gegen eine Einrichtung des Innenministeriums richten sollen, hieß es weiter. Es seien drei Täter-Zellen enttarnt worden. Eine von ihnen habe aus einem kuwaitischen Polizisten und einem weiteren Kuwaiter bestanden. Bei ihnen seien zwei Kalaschnikow-Gewehre und Munition gefunden worden. Beide hätten Anschlagsplanungen gestanden.

Zweite Zelle

Eine zweite Zelle habe aus einer kuwaitischen Mutter und ihrem Sohn bestanden, die in Syrien festgenommen und zurück nach Kuwait gebracht worden seien. Der 28-jährige Sohn habe sein Ingenieurs-Studium in Großbritannien abgebrochen und sich dem IS angeschlossen, nachdem sein Bruder als Kämpfer in den Reihen des IS ums Leben gekommen sei, erklärte das Innenministerium.

Zudem sei ein 18-Jähriger festgenommen worden, der gestanden habe, ein Selbstmordattentat geplant zu haben. Der Anschlag hätte zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan am Dienstag stattfinden sollen.

Das Innenministerium fahndet nach eigenen Angaben nach zwei weiteren Verdächtigen. Alle fünf Festgenommenen hätten zugegeben, dem IS anzugehören.

Im vergangenen Jahr hatte ein saudi-arabischer Selbstmordattentäter mit Verbindungen zum IS bei einem Anschlag auf eine schiitische Moschee 26 Menschen getötet. Im Zusammenhang mit diesem Anschlag wurden in Kuwait wegen Beihilfe ein Mann zum Tode und acht weitere zu Gefängnisstrafen verurteilt. (APA, 4.7.2016)