Die Herstellung guter iPhone-Nachbauten war lange Garant für gutes Geschäft – nun aber nicht mehr.

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Der Smartphone-Markt in China ist lange explosionsartig gewachsen. Nun, mit mittlerweile recht hoher Sättigung, beginnt er zunehmends, sich zu konsolidieren. Damit endet zusehends auch der vor allem unter kleineren Herstellern grassierende Wildwuchs, wie eine Untersuchung der China Academy of Telecommunication Research zeigt.

445 heimische Telefonhersteller konnte der Forscher Peng Zhen im Jahr für 2014 noch ermitteln. Ein Jahr später waren es nur noch 309. Insgesamt reduzierte sich die Vielfalt an Anbietern somit um 136 Unternehmen oder rund 30,6 Prozent, berichtet Tech in Asia.

Trend setzt sich fort

Die Entwicklung scheint sich auch dieses Jahr fortzusetzen. Als Beispiel wird unter anderem das Aus von Dakele herangezogen. Die Firma war einst dafür bekannt, sehr gute Klone von Apples iPhone und anderer Markengeräte anzufertigen – und somit entsprechend populär.

Immer noch ist die Anzahl an neu vorgestellten Geräten beachtlich. In den ersten Monaten des laufenden Jahres lag die Anzahl bei drei Smartphones pro Tag. Noch vor drei Jahren waren es allerdings doppelt so viele.

Starker Konkurrenzdruck

Das Massensterben ist eine logische Folge des hohen Konkurrenzdrucks, in dem sich viele Unternehmen um einen verhältnismäßig kleinen Kuchen streiten. Manche gehen dabei zu hohe Risiken ein und entwickeln zu ihren Geräten auch aufwendig eine eigene Android-Firmware mit angepasstem Interface, Sonderfunktionen und zusätzlichen Apps. Kosten, die es erforderlich machen, dass sich die Telefon dann auch gut verkaufen, was längst nicht immer der Fall ist.

Reaktionen

Zur Absicherung setzen einige Hersteller mittlerweile auf eine frühe Verbreiterung ihres Sortiments. Manche erproben sich an der Abdeckung bestimmter Nischen, so wie etwa Innos mit dem D6000, das mit einem dualen Akkusystem und einer Ladekapazität von insgesamt 6.000 mAh aufwarten kann.

Elephone, die im Takt weniger Monate immer wieder neue Smartphones auf den Markt bringen, versuchen wiederum, im Geschäft mit Action-Kameras Fuß zu fassen. Neben Gopro-Alternativen verkauft man seit kurzem auch eine günstig gehaltene 360-Grad-Kamera namens Elecam 360. (gpi, 05.07.2016)