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José Mourinho ist da.

Foto: Reuters/Yates

Manchester –José Mourinho präsentiert sich einmal selbst. Am Dienstag sagte der Portugiese bei seiner ersten Pressekonferenz als United-Coach vor 25 Kamerateams aus aller Welt zu seinen Zielen: "Ich will alles. Ich will Spiele gewinnen, ich will gut spielen. Ich will Tore schießen, ich will keine Tore kassieren. Ich will alles."

Mourinho kündigte einen weiteren prominenten Neuzugang an. Von vier Transferzielen habe man drei bereits verpflichtet, so der Trainer. Bisher holte United Eric Bailly von Villarreal, Zlatan Ibrahimovic von Paris Saint-Germain und Henrich Mchitarjan von Borussia Dortmund. Der Club wurde zuletzt auch mit Frankreichs EM-Starter Paul Pogba von Juventus Turin in Verbindung gebracht. Ob Pogba ein Transferziel ist, wollte Mourinho nicht sagen.

"JM"

Mourinho, der im schwarzen Trainingsanzug mit den weißen Initialen "JM" erschien, ließ am Dienstag kaum eine Gelegenheit aus, seinem Ruf gerecht zu werden. Einzig sein langjähriger Rivale Guardiola, der bei City inzwischen sogar in der selben Stadt arbeitet, bekam seine Angriffslust noch nicht zu spüren. Wobei: Eine kleine Spitze gab es dann doch. "Ich bin jetzt der Manager des größten Klubs im Vereinigten Königreich", sagte Mourinho, "ich muss nicht zu sehr auf andere schauen."

Der Größte beim Größten – das ist ganz nach dem Geschmack des Portugiesen. Aber muss er sich nach dem Rauswurf beim FC Chelsea im Dezember nicht neu beweisen? "Manche Manager haben seit zehn Jahren nichts gewonnen. Andere noch nie. Mein letzter Titel ist erst ein Jahr her", sagte er – ein klarer Wink in Richtung Arsene Wenger, der mit dem FC Arsenal zuletzt 2004 Meister war. "Also wenn ich eine Menge zu beweisen habe", fügte Mourinho an, "dann stellen Sie sich mal die anderen vor."

Auf den Spuren

Der 53-Jährige möchte wieder Titel nach Manchester bringen. Zuletzt war United 2013 englischer Meister. "Für Manchester-United-Fans war Erfolg für so viele Jahre Routine, aber die letzten drei Jahre möchte ich vergessen. Ich werde nie fähig sein, ohne Erfolg zu arbeiten. Ich bin ein bisschen frustriert, nicht in der Champions League spielen zu können. Ich verheimliche nicht, dass ich Sir Alex (Fergusons, Anm.) Rekorde in der Champions League jage", sagte Mourinho.

Der Trainer kündigte an, England-Kapitän Wayne Rooney wieder in gewohnt offensiver Rolle aufzubieten. Rooney spielte bei der Europameisterschaft im Mittelfeld. "Im Fußball gibt es viele Aufgaben. Aber die schwierigste ist es, den Spieler zu finden, der den Ball ins Tor bringt. Rooney wird nie 50 Meter weit weg vom Tor spielen", erklärte Mourinho. Er äußerte sich auch zum Abschied von Ryan Giggs vom Club nach 29 Jahren. "Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass er nicht beim Club ist. Der Job, den Ryan wollte, war der Trainerjob, und der Club hat entschieden, dass das mein Job ist."

Das erste Spiel unter Mourinho bestreitet Manchester United am 22. Juli in Shanghai gegen Borussia Dortmund im Rahmen des International Champions Cup. Das erste Meisterschaftsspiel steigt am 13. August auswärts gegen Bournemouth. (APA, sid, red 5.7.2016)