Berlin – Wenige Wochen nach der Verurteilung eines der Haupttäter des spektakulären Raubüberfalls auf das Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe) ist ein erstes Stück aus der Beute aufgetaucht. Ein 38-jähriger Mann habe am vergangenen Freitag in einem Pfandhaus in Berlin-Charlottenburg mehrere tausend Euro für ein bei dem Überfall 2010 gestohlenes Collier erhalten.

Da der Mann seine Personalien angegeben habe, sei er aufspürbar gewesen. Die Berliner Polizei war alarmiert, weil der Mann noch zwei Tage vorher erfolglos versucht hatte, in einem anderen Pfandhaus das Schmuckstück zu Geld zu machen.

Bei seiner Befragung nach dem erfolgreichen Tausch gab er an, den Schmuck von seiner Freundin gestohlen zu haben, um Schulden begleichen zu können. Diese wiederum gab an, das Collier in einer von ihr geführten Bar in Wilmersdorf gefunden zu haben. Die Ermittlungen dauerten an.

Bei dem Überfall am 20. Dezember 2010 hatten fünf Täter blitzartig eine Verkaufsfläche im KaDeWe gestürmt und gezielt teure Uhren und Schmuck entwendet. Mehrere Kunden und Angestellte wurden durch Reizgas verletzt. Später ermittelte die Polizei mehrere Verdächtige aus dem Umfeld einer für kriminelle Aktivitäten bekannten arabischstämmigen Großfamilie.

Ende Mai wurde ein 30-jähriger Mann zu sechs Jahren acht Monaten Haft verurteilt worden. Seine Komplizen sitzen noch in Untersuchungshaft und warten auf ihren Prozess. (APA/AFP, 6.7.2016)