Ab 11. Juli müssen Briten 20 Pfund mehr für das OnePlus 3 zahlen.

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Der geplante britische Abschied aus der Europäischen Union zieht nun erste Folgen für Smartphone-Käufer im Vereinigten Königreich nach sich. Weil das Referendum, bzw. dessen Ergebnis, das britische Pfund massiv geschwächt hat, wird das OnePlus 3 dort bald teurer.

Doch dabei könnte es nicht bleiben. Auch anderen Geräten droht eine Verteuerung – auch in Kontinentaleuropa. Spürbar werden könnte diese spätestens, wenn im Herbst viele Hersteller neue Flaggschiffe für das Weihnachtsgeschäft auffahren.

Britisches Pfund auf Talfahrt

Bereits kurz nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses des "Brexit"-Referendums ging der Kurs des Pfund in eine deutliche Talfahrt über. Nach einer kurzen Erholung sackte der Wert zum Dollar kürzlich ein weiteres Mal ab und brachte die Währung auf ihren tiefsten Stand seit 31 Jahren.

Diversen Experten nach ist auch nicht damit zu rechnen, dass sich die Währung so schnell wieder vollständig erholt. Für Unternehmen, die Waren in Großbritannien verkaufen – insbesondere Firmen, die ihr Geschäft von außerhalb der EU betreiben – wird dies zum Problem.

Smartphone um 20 Pfund verteuert

Eine erste Reaktion darauf kündigt nun OnePlus an, die bei ihren Smartphones eigenen Angaben zufolge mit sehr niedrigen Margen operieren. Das neue Flaggschiff, OnePlus 3, wird ab 11. Juli im Vereinigten Königreich teurer werden. Statt 309 wird das Gerät dann 329 Pfund kosten.

Verläuft die Entwicklung wie erwartet, dürften andere Hersteller früher oder später diesem Beispiel folgen. Doch auch in anderen EU-Ländern könnte der Brexit Teuerungen bei Smartphones und anderen Gütern zur Folge haben. Die britische Wirtschaft – zahlreiche Unternehmen hatten vor einem EU-Ausstieg gewarnt – ist mit Kontinentaleuropa eng verzahnt, auch der Euro schwächelte infolge der Abstimmung und der anschließenden politischen Entwicklungen.

OnePlus dokumentiert den Kursverlauf des Britischen Pfund zum US-Dollar.
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Situation

Bislang haben weder die britische Regierung, noch das Brexit-Lager einen konkreten Plan für einen EU-Ausstieg Großbritanniens vorgelegt. Der konservative Premier David Cameron, der für den Verbleib warb, weigert sich, den Artikel 50 des Lissabonner Vertrags selber zu "aktivieren" und überlässt dies seinem Nachfolger, der im Herbst übernehmen soll.

Boris Johnson, sein innerparteilicher Brexit-Gegenspieler, hat angekündigt, sich nicht um seine Nachfolge bewerben zu wollen. Nigel Farage, eine weitere Hauptfigur der Austrittsbewegung, erklärt, sein Ziel mit dem Abstimmungsergebnis erreicht zu haben und ist als Chef der rechtspopulistischen Partei Ukip zurückgetreten.

Update 3.2.0 zurückgezogen

Zum OnePlus 3 gibt es auch Neuigkeiten technischer Natur. Vor kurzem hat der Hersteller begonnen, das Update 3.2.0 für die Oxygen OS-Firmware auszuspielen. Dieses hätte die GPS-Genauigkeit und die Kameraperformance verbessern und ein größeres Problem in der Speicherverwaltung beheben sollen.

Erreicht hat die Aktualisierung allerdings nur wenige, denn mittlerweile hat OnePlus sie zurückgezogen. Da es bei manchen Usern zu Schwierigkeiten beim Update gekommen sei, habe man den Roll-out temporär gestoppt, um eine Überprüfung vorzunehmen, heißt es. (gpi, 06.07.2016)