Bild nicht mehr verfügbar.

Die Schweizer Tamedia-Gruppe steigt bei "Heute" ein.

Foto: Reuters/Wiegmann

Wien/Zürich – Die Schweizer Mediengruppe Tamedia steigt beim österreichischen Medienverlag "Heute" ein. Tamedia übernimmt 25,5 Prozent an der Gratiszeitung und mit 51 Prozent die Mehrheit an der Digitalgesellschaft von "Heute". Dies teilten die beiden Medienhäuser am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Die Tamedia-Gruppe, die in der Schweiz unter anderem die Gratiszeitung "20 Minuten" sowie den "Tages-Anzeiger" herausgibt, werde in der künftigen Zusammenarbeit vor allem technologisches Know-how und Content einbringen, hieß es weiter. Die digitalen Angebote von Heute.at sollen deutlich ausgebaut werden. Das Management des Heute-Verlags werde demnach weiterhin von Eva Dichand und Wolfgang Jansky geleitet.

Konkret übernimmt die Tamedia 25,5 Prozent der Geschäftsanteile der Ultimate Media GmbH (AHVV Verlags GmbH), die weiterhin die Gratiszeitung "Heute" herausgibt. Die Mehrheit am Heute-Verlag bleibt bei den Stiftungen Periodika und Pluto, die zusammen 74,5 Prozent halten. Dichand und Jansky werden diese wie bisher gemeinsam leiten. Darüber hinaus halten die beiden künftig je 24,5 Prozent an der DJ DigitaleMedien GmbH, die alle digitalen Angebote von Heute.at umfasst. Tamedia übernimmt 51 Prozent dieser Digitalgesellschaft. Zu den Portalen gehört etwa noch netdoktor.at.

Über weitere Einzelheiten der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug ist gegen Ende des dritten Quartals 2016, nach Zustimmung durch die Bundeswettbewerbsbehörde, vorgesehen.

Spekulationen bereits im Vorjahr

Über einen Einstieg von Tamedia bei "Heute" wurde bereits seit dem Vorjahr spekuliert. Dichand bestätigte damals zwar Gespräche mit potenziellen Investoren für die Digitalsparte ihres Unternehmens, dementierte aber, dass dabei auch die Gratiszeitung selbst zur Disposition stehe.

Tamedia ist mit rund einer Milliarde Schweizer Franken Umsatz die führende private Schweizer Mediengruppe. Das Unternehmen verlegt in der Schweiz die Pendlerzeitungen "20 Minuten", "20 minutes" und "20 minuti", in Dänemark "Metroxpress" sowie in Luxemburg gemeinsam mit ihrer Partnerin Editpress "L'essentiel". Das 1893 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 3.400 Mitarbeitende in der Schweiz, Dänemark, Luxemburg und Deutschland und ist seit 2000 an der Schweizer Börse notiert. (APA, red, 6.7.2016)