Die Website des Styrassic Park ist mit zahlreichen Übersetzungsfehlern gespickt.

Foto: derStandard.at

Wer ein touristisches Angebot betreibt, tut gut daran, eine Homepage zu pflegen und diese in vielen Sprachen anzubieten. Auch beim steirischen "Styrassic Park", einem Erlebnispark, der Besuchern Attraktionen und Inhalte rund um die Epoche der Riesenechsen bietet, hält man sich an dieses Credo. Neben Deutsch stehen gleich neun weitere Sprachversionen der Website zur Verfügung.

Allein: Diese sind gespickt mit teils skurrilen Fehlern, wie Universitas, der Berufsverband der Dolmetscher und Übersetzer in Österreich bemängelt. Er hat dem Park aufgrund des Übersetzungsdebakels den sogenannten "Übelsetzungspreis" verliehen.

Skurrile Fehler

Auf der Seite finden sich "absolutes Kauderwelsch, idiomatische Grausamkeiten" bis hin zu "dadaistischem Sprachmischmasch", so die harsche Kritik des Verbandes. Die ungarische Fassung des Online-Angebots umfasst etwa Sätze wie "Obwohl Robinson ein Plumpsklo war – geht er hier die Treppe runter".

Im Englischen finden sich seltsame Sätze, die teils deutsche Wörter enthalten. "These are the figures of the most powerful beings ever behausten this planet", heißt es etwa in der Beschreibung des "Giganto Raptor". Der Eintritt in den Park ist altersmäßig "youth free from 0 to 100". Auch alle anderen Fremdsprachenausgaben sollen schwere Fehler aufweisen.

Es liegt der Verdacht nahe, dass man sich bei der Übersetzung hauptsächlich auf den Computer verlassen hat. Denn im Quelltext der Seite finden sich Aufrufe des Übersetzungsdienstes Google Translate.

"An der falschen Stelle gespart"

"Hier wurde ganz klar an der falschen Stelle gespart", bemängelt Universitas-Generalsekretärin Dagmar Sanjath. Neben einer Urkunde erhält der Styrassic Park auch Informationen über die Datenbank der Verbandsmitglieder, die den Betreibern bei der Behebung der sprachlichen Mängel behilflich sein können.

Der "Übelsetzungspreis" hatte in den vergangenen Jahren bereits prominente Empfänger. Darunter der Sekthersteller Schlumberger, als auch der ehemalige Vizekanzler Hubert Gorbach, dem in einem Brief an den britischen Finanzminister "the world in Vorarlberg" einfach "too small" war. (gpi, 06.07.2016)