Berlin – Ein halbes Jahr nach Inkrafttreten zeigt die Frauenquote in Deutschland nach Einschätzung der dortigen Regierung bereits Wirkung. "Wir haben mehr Frauen in Führungspositionen und wir werden auch zukünftig mehr Frauen in Führungspositionen bekommen", sagte die deutsche Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag in Berlin. Es sei dennoch Luft nach oben.

Bei den rund 150 Gesellschaften, die sich an die Quote halten müssen, sei der Anteil der Frauen in den Aufsichtsräten binnen sechs Monaten um 3,86 Prozentpunkte auf 25,83 Prozent nach oben geklettert. Alle Unternehmen, die heuer bereits gewählt haben, hätten sich bei ihren Neuwahlen an die Vorgaben gehalten, sagte Schwesig.

Internationales Schlusslicht

Der deutsche Justizminister Heiko Maas (SPD) sagte aber auch: "Ich will noch einmal betonen, dass wir von einem außerordentlichen schlechten Status quo starten." Deutschland sei internationales Schlusslicht.

Seit dem 1. Jänner müssen börsennotierte Unternehmen bei Aufsichtsräten mindestens 30 Prozent der neu zu besetzenden Posten mit Frauen besetzen. Die Quote gilt für Unternehmen, bei denen der Aufsichtsrat jeweils zur Hälfte mit VertreterInnen von AnteilseignerInnen und ArbeitnehmerInnen besetzt ist. (APA, 7.7.2016)