Für Kinder wird eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 empfohlen. Die Creme trägt man am besten schon eine Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne auf und erneuert sie regelmäßig. Auch wasserfeste Produkte müssen nach dem Schwimmen neuerlich aufgetragen werden.

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Ferien, Urlaub, Sonnenschein: Dass der Mensch den Sommer unter freiem Himmel verbringt, wirkt sind positiv auf den Körper aus. Die Sonne ist gut für unsere Stimmung, hilft bei Depressionen und ist wichtig für die Produktion von Vitamin D. Unter einer Bedingung: Der richtige Sonnenschutz darf nicht vernachlässigt werden. Um einen gesunden Urlaubsteint und keine Hautschäden zu bekommen, braucht es die richtigen Mittel gegen UVA- und UVB-Strahlung.

"Die Sonne ist wichtig für die Produktion von Vitamin D, verleiht einen gesund-aussehenden Teint, aber zu viel davon führt leider auch zur frühzeitigen Faltenbildung, Hautschäden wie Pigmentstörungen und im Extremfall sogar zu Hautkrebs. Vor allem Menschen mit vielen Muttermalen sollten diese regelmäßig vom Dermatologen untersuchen lassen", sagt die Dermatologin Elke Janig vom Kuzbari Zentrum für Ästhetische Medizin. Sie empfiehlt auch für Schlechtwettertage eine Creme mit Sonnenschutz.

Weil es um das Aufeinandertreffen von menschlicher Haut mit Sonnenstrahlen zahlreiche Mythen gibt, will Janig aufklären. 13 Sonnenmythen hat sie zusammengetragen und widerlegt oder bestätigt. Hätten Sie es gewusst?

  1. Im Schatten bekommt man keinen Sonnenbrand
    Im Schatten, vor allem am Strand oder am Pool, reflektiert das Wasser 80 Prozent der Sonnenstrahlung. Also auch hier besteht Sonnenbrandgefahr, wenn man nicht eingecremt ist. Achtung, auch der Schatten von Sonnenschirmen ist ganz unterschiedlich effektiv. Je nach Qualität des Stoffes kommt sogar bis zu 80 des Lichtes durch.

  2. Wasserfeste Sonnencreme muss man nach dem Baden nicht erneuern
    50 Prozent des Schutzes sollten nach einer Badezeit von 40 Minuten zwar noch erhalten sein, aber besser ist es auf Nummer sicher zu gehen und sich neu einzuschmieren.

  3. Je höher der Sonnenschutz, desto länger kann man in der Sonne bleiben
    Der Sonnenschutzfaktor richtet sich nicht nach der geplanten Sonnenexposition, sondern nach dem Hauttyp. Je heller die Haut, desto höher muss der Schutz sein. Nach einer gewissen Zeit sollte nachgecremt werden.

  4. Sonnencreme doppelt aufgetragen hält auch doppelt so gut
    Wenn man die Sonnencreme doppelt aufträgt ist man deshalb nicht länger und besser geschützt. Die doppelte Menge an LSF 20 ergibt nicht LSF 40. "Im Allgemeinen tragen die Österreicher den Sonnenschutz viel zu dünn auf", so Janig. Empfohlen wird ein Esslöffel Sonnencreme für das Gesicht. Das ist in der Praxis nicht wirklich realisierbar, motiviert aber dazu, mehr als gewöhnlich zu verwenden. In regelmäßigen Abständen nachzucremen, ist wesentlich effektiver als zu viel Sonnencreme auf einmal aufzutragen.

  5. Kleidung schützt die Haut vor der Sonnenstrahlung
    Textilien schirmen die Haut effektiv vor UV-Strahlung ab – vorausgesetzt, sie sind dick genug und dicht gewebt. Achtung: Baumwolle absorbiert die UV-B-Strahlen, die Sonnenbrand auslösen, sehr schlecht, Gewebe aus Polyester gewähren dagegen einen relativ guten Schutz. Auch Farbe und Schnitt spielen eine Rolle: Weite und dunkle Kleidung schützt besser als enge und helle. Für Kinder gibt es spezielle UV- absorbierende Kleidung.

  6. Topfen hilft bei Sonnenbrand
    Topfen ist zwar feuchtigkeitsspendend und wirkt kühlend, kann sich aber auch negativ auswirken, weil die in der Milch enthaltenen Bakterien an der bereits gereizten Haut zu Entzündungen führen können. After-Sun-Pflegeprodukte aus der Apotheke oder eine pflanzliche Aloe-Vera-Creme kühlen und beruhigen zugleich. Bei stärkeren Sonnenbränden empfiehlt sich die Konsultation beim Hautarzt.

  7. Parfum und Sonne vertragen sich nicht
    Der in manchem Parfum enthaltene Alkohol kann lichtsensibilisierend wirken und zu bleibenden Pigmentflecken auf der Haut führen.

  8. Bodylotion hilft genauso gut wie eine After-Sun Pflege
    Das wichtigste nach dem Sonnenbad ist, der gestressten Haut Feuchtigkeit zurückzugeben. Bodylotions pflegen zwar, besser sind jedoch After-Sun-Produkte mit speziellen Wirkstoffen wie z.B. Aloe Vera, die die Haut nicht nur mit Feuchtigkeit versorgen, sondern sie auch beruhigen und kühlen. Es gibt auch spezielle Cremes mit DNA-Reperatur-Enzymen, die Sonnenschäden auch auf molekularer Ebene heilen.

  9. Wenn man sich mehr bewegt, wird man schneller braun
    Angeblich wird man durch Bewegung, wie etwa beim Sport in der Sonne schneller braun. Das ist jedoch nur vermeintlich so. Eigentlich werden wir nur regelmäßiger braun. Gut für die Bikinifigur ist Bewegung trotzdem.

  10. Blondinen brauchen mehr Schutz als Dunkelhaarige
    Es ist richtig, dass hellere Hauttypen sensibler auf die Sonnenstrahlung reagieren als dunkle. Die Eigenschutzzeit der verschiedenen Hauttypen unterscheidet sich jedoch deutlich. Den persönlichen Lichtschutz lässt man am besten bei einem Dermatologen ermitteln.

  11. Vorbräunen im Solarium schützt die Haut
    Das ist leider nicht nur falsch, sondern auch schädlich. Im Solarium wird UVA-Licht verwendet, das nur Pigmentvorstufen chemisch verändert, sodass sie dunkler aussehen. Von einer richtigen Sonnenbräune kann man nicht sprechen, denn es fehlt die Produktion von mehr Pigment. Zudem entsteht keine "Lichtschwiele", also eine mikroskopische Verdickung der Hornhaut, die vor den UV-Strahlen schützt. Die gefährlichen UVB-Strahlen, die für den Sonnenbrand und die Entstehung des Hautkrebs verantwortlich sind, werden durch die falsche "Solariumbräune" nicht aufgehalten.

  12. Sonnenbrand auf der Kopfhaut bekommen nur Männer mit Glatze
    Sonnenbrandgefahr auf der Kopfhaut besteht grundsätzlich für jeden. Gerade der hintere Kopfbereich ist besonders gefährdet. Sonnenhüte schützen den Kopf am besten vor der Sonne – wer keine Kopfbedeckung tragen möchte, verwendet am besten einen nicht fettenden Sonnenschutz-Spray mit feinem Sprühnebel.

  13. Menschen mit Neurodermitis sollten die Sonne meiden
    Diese Information stimmt nicht, denn die Sonne kann die Symptome einer Neurodermitis sogar mildern. Wichtig ist eine dermatologisch entwickelte Sonnencreme ohne Parfum-, Farb-, und Konservierungsstoffe, die die ohnehin schon trockene, sensible Haut nicht zusätzlich belasten. (red, 12.7.2016)