Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre umstrittenen Anleihenkäufe wieder hochgefahren. In der Woche bis zum 8. Juli nahmen die Währungshüter Staatsanleihen der Euro-Länder im Volumen von 16,10 Mrd. Euro in ihre Bücher, wie die EZB am Montag mitteilte. In der Woche zuvor waren es 9,73 Mrd. Euro.

Insgesamt erwarben die EZB und die nationalen Notenbanken damit seit Start des Programm im März 2015 Staatstitel im Umfang von 894,65 Mrd. Euro. Nach den bisherigen Planungen sollen die Käufe Ende März 2017 auslaufen.

Im Zuge ihres neuen Firmenanleihen-Programms erwarben die Euro-Wächter in der vergangenen Woche Schuldpapiere von Unternehmen im Volumen von 1,68 Mrd. Euro nach 1,90 Mrd. Euro die Woche zuvor. Die EZB startete mit dem Ankauf von Firmenbonds am 8. Juni.

Mit ihrem insgesamt auf 1,74 Bill. Euro angelegten Wertpapier-Programm – Regionalanleihen, Hypothekenpapiere und Pfandbriefe eingeschlossen – will die EZB die Konjunktur anschieben und für einen stärkeren Preisauftrieb im Währungsraum sorgen. Die Grundidee: Die Käufe sollen die Anleihe-Renditen nach unten drücken, was Banken dazu bringen soll, weniger in diese Titel zu investieren. Stattdessen sollen sie mehr Kredite an Firmen und Haushalte ausreichen, was der Wirtschaft nützt. So soll auch die Inflation angetrieben werden, die im Juni gerade einmal 0,1 Prozent betrug. Die EZB strebt aber knapp zwei Prozent Teuerung als optimalen Wert für die Wirtschaft an. (APA/Reuters, 11.7.2016)