Seit 2010 wächst der Schuhhandel in Österreich jährlich um durchschnittlich 1,4 Prozent. Da dieser Wert nur knapp über der Inflationsrate liegt, gab es praktisch keinen realen Zuwachs in der Branche. Was sich aber wirklich verändert hat: Die Österreicher kaufen ihre Schuhe immer lieber online oder bei anderen Händlern, wie Bekleidungs-, Sport- und Lebensmittelgeschäften.

Noch 2010 wurden nur vier Prozent der in Österreich gekauften Schuhe online bestellt, 2015 waren es bereits 21 Prozent, zeigt die jüngste Analyse des Marktforschers RegioData. Im Internet werden Schuhe besonders gerne über Seiten wie Amazon, Universal, Otto und Zalando gekauft.

1,2 Milliarden gingen an den Schuheinzelhandel

Von den 2015 ausgegebenen 1,5 Mrd. Euro gingen trotz des Onlinetrends 1,2 Milliarden an den Schuheinzelhandel. Denn um mithalten zu können, richten immer mehr Schuheinzelhändler Online-Shops ein. Viele bieten die Möglichkeit, die Schuhe nach Hause liefern zu lassen, bei manchen muss man die bestellten Schuhe im Geschäft abholen. Unter den online gegangenen Schuheinzelhändlern befinden sich unter anderem manche Marken des Marktführers Leder & Schuh-AG (Humanic, Shoe 4 You und Stiefelkönig), Deichmann und die ANWR-Garant-Marken Tamaris und Ara. Auch der polnische Newcomer CCC, der mit einer raschen Expansion einen wachsenden Marktanteil hat, punktet mit seinem Online-Shop.

Bekleidungsriesen wie Zara, H&M und Primark verdienen laut RegioData Research immer mehr an Fußbekleidung. Auch Schuhspezialisten und Schuhgeschäfte, die wie Geox oder Tamaris nur ihre eigene Marke vertreiben, rauben den traditionellen Schuhgeschäften die Kunden.

Auch in Zukunft erwarte man einen Rückgang in den Verkäufen im Schuhgeschäften. (APA, 12.7. 2016)