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Linz – Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich warnt vor Gefahren durch Rinderherden auf den Almen. Immer wieder komme es zu gefährlichen Situationen oder Unfällen, weil sich Wanderer nicht bewusst sind, was passieren kann, wenn Weidegebiete durchquert werden.

Die größte Gefahr geht von Mutterkühen mit Kälbern aus, die naturgemäß ihren Nachwuchs verteidigen. Vorsicht ist zudem bei erwachsenen Stieren angebracht. Auch vor Jungtierherden, die quasi als "Teenager" unter den Rindern gelten und ausgelassen, bewegungsfreudig und neugierig sind, sollten Wanderer Abstand halten. Beim Kontakt mit ihnen kann es rasch zu unkontrollierten Bewegungen und Unfällen kommen. Milchkühe sind zwar den Umgang mit Menschen gewohnt, trotzdem können sie eine Annäherung unbekannter Menschen oder eine plötzliche Bewegungen als bedrohlich erleben.

"Es ist nicht üblich und auch nicht vorgeschrieben, dass auf den Almen Rinderherden eingezäunt werden müssen", betont Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Die Bewirtschafter von Almen würden aber häufig Warntafeln aufstellen.

Ruhe bewahren

In einer Presseaussendung am Dienstag riet die Interessenvertretung, den Tieren nicht zu nahe zu kommen und auch nicht zu versuchen, Kühe sowie Kälber zu streicheln oder zu füttern. Die Tiere könnten das als möglichen Angriff missinterpretieren. Am besten sei es, weidenden Tieren großräumig auszuweichen, vor allem dann, wenn eine Herde unruhig ist.

Bei Wanderungen durch Weidegebiete sollten Hunde am besten gar nicht mitgenommen werden. Ist dennoch einer dabei, sollte er an der Leine geführt werden. Nur dann, wenn der Angriff eines Rindes abzusehen ist, sollte der Hund von der Leine gelassen werden, damit er dem Angriff des Tieres ausweichen kann und dadurch vielleicht auch das Rind vom Menschen ablenkt.

Sollte es zu gefährlichen Situationen kommen, sei Ruhe angebracht. Alm-Wanderer und Spaziergänger sollte nicht davonlaufen, sondern langsam und stetig aus der Gefahrenzone gehen, ohne den Tieren dabei den Rücken zuzukehren. Nur im absoluten Notfall könne versucht werden, durch einen gezielten Schlag mit einem Stock auf die Nase des Rindes einen Angriff abzuwehren. (APA, 12.7.2016)