Linz – "Kulturvermittlung und Migration" hat der oberösterreichische Landeskulturbeirat für das kommende Jahr als Leitthema ausgegeben. Kultur als Mittel der Integration, mehr Probemöglichkeiten für Tanz- und Theatergruppen sowie mehr Präsenz österreichischer Autoren und Musiker in etablierten Kultureinrichtungen – das sind einige der Vorschläge, die am Dienstag in einer Pressekonferenz präsentiert wurden.

Kultur sei der "Kitt der Gesellschaft" und ein bisher noch nicht ausreichend genutztes Mittel zu Integration, so Kulturreferent Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Der Landeskulturbeirat empfiehlt einen Pool an Workshop- und Projektangeboten für den interkulturellen Austausch. Speziell geschulte Trainer sollen professionelle und ehrenamtliche Flüchtlingshelfer entsprechend ausbilden.

Mehr Proberäume

Der Landeskulturbeirat greift zudem den Wunsch freier Künstlergruppen nach mehr Proberäumen und mehr Kooperationen mit institutionellen Kultureinrichtungen auf. Im Stifterhaus und in der Landesbibliothek werden regelmäßige Leseabende angeregt, bei denen oberösterreichische Literaten ihre Werke vorstellen können. Die Auswahl der Autoren soll durch eine Jury erfolgen.

Weitere Empfehlungen betreffen die Errichtung eines Kultur- und Naturgüterschutzzentrums, die Förderung des Interesses der Jugend an der Volkskultur, die Stärkung der Ortsbildbeiräte und mehr Kulturarbeit in den Gemeinden. Der Landeskulturbeirat hat die Aufgabe, die Politik zu beraten, zu vertiefen und zu beurteilen. Laut Pühringer wurden bisher "etwa drei Viertel seiner Vorschläge mehr oder weniger umgesetzt". (APA, 12.7.2016)